Verbrechen: Kugelhagel statt Traumurlaub in Kalifornien

Ein 18-Jähriger soll eine deutsche Urlauberin in San Francisco erschossen haben – ihre Heimatstadt Minden trauert.

San Francisco. Der Spaziergang im Theaterviertel von San Francisco war fast zu Ende. Das Ehepaar aus Minden wollte gerade in sein Hotel in der City zurückkehren, als plötzlich Schüsse fielen. Auf offener Straße wurde die 50-jährige Mechthild S. am Sonntagabend vor den Augen ihres Mannes von einer Kugel getroffen.

Sie erlag wenig später im Krankenhaus ihren Verletzungen. Ein Streit unter Jugendlichen war ihr zum Verhängnis geworden. Die Eheleute waren auf US-Reise, weil sie den 50. Geburtstag der Frau und ihr Hochzeitsjubiläum feiern wollten. In den Straßen von San Francisco löste die Bluttat Bestürzung aus. Sie setzte eine groß angelegte Fahndung nach den Tätern in Gang. Ein 18-jähriger Tatverdächtiger ist in Haft.

"Die Frau war im falschen Moment am falschen Ort", sagte der stellvertretende deutsche Generalkonsul Eberhard Brockmann. Sie war nicht das einzige Opfer. Ein 15 Jahre alter Junge und eine 19-jährige Frau wurden ebenfalls von Kugeln getroffen, allerdings kamen sie mit leichten Verletzungen davon.

Ehemann Stefan S. blieb unversehrt, obwohl er gleich neben seiner Frau über die Straße lief. "Er steht natürlich unter Schock", sagte Brockmann. Nach Medienberichten ist er bereits auf der Rückreise nach Deutschland. Das Paar hat zwei Söhne, die nicht mit ihren Eltern unterwegs waren.

In ihrer Heimatstadt Minden herrscht Bestürzung. "Die Menschen sind schockiert", sagte Mindens stellvertretender Bürgermeister Peter Kienzle. Die Stadt will nach Angaben einer Sprecherin in den nächsten Tagen ein Kondolenzschreiben an die Angehörigen versenden.

Im vergangenen Jahr kamen mehr als 15 Millionen Besucher nach San Francisco, rund 200 000 davon aus Deutschland, schätzt das örtliche Fremdenverkehrsamt. Besucher sollten nicht in Panik verfallen, meinte Brockmann vom deutschen Generalkonsulat. Er lobte San Francisco als "sichere Stadt": "So etwas kann überall auf der Welt passieren."