Verheerender Taifun Haiyan: Fotografien von Kindern
Hamburg (dpa) - Umgestürzte Häuser, gestrandete Schiffe, Menschen, die in den Trümmern nach Überlebenden suchen: Im November 2013 verwüstete Taifun Haiyan, einer der heftigsten Wirbelstürme aller Zeiten, weite Teile der Philippinen.
In der Outdoor-Ausstellung „Die Kinder von Tacloban - 100 Kameras für 100 Kinder“ sind auf dem Platz vor den Hamburger Deichtorhallen bis zum 31. August Fotografien von Kindern aus der Küstenstadt Tacloban zu sehen, die ihre Eindrücke vom Leben nach dem verheerenden Taifun festhielten. Die Ausstellung geht auf ein Projekt des ARD-Fernsehkorrespondenten Philipp Abresch zurück, der seit 15 Jahren Einwegkameras in Krisengebieten verteilt.
„Die Zwillinge sind traurig. Weil das alles passiert ist. Ihr Haus ist kaputt. Wo sollen sie jetzt leben?“, erläutert die 13-jährige Shailen Epil in der Bildunterschrift ihr Foto von zwei Mädchen, die auf einer umgestürzten Palme sitzen. „Ich habe meinen Bruder und meinen Vater fotografiert. Ich dachte, sie wären im Sturm gestorben. Ich war so froh, sie wiederzusehen“, sagt der 13-jährige Jobelle Espinosa. Auf einem anderen Bild trägt ein Junge ein Stück Holz, das größer ist als er selbst. „Er hilft seinem Vater, eine neue Hütte zu bauen. Der Junge ist so klein, aber er weiß was er will. Er ist hoffnungsvoll und mutig“, schreibt Mark Renzo Bactol (17) dazu.
„Die Kinder sind durch die Straßen gezogen. Plötzlich merken sie, es interessiert sich jemand für sie, für ihre Träume, Ängste, dafür, wie sie die Welt sehen. Die simple Plastikkamera gibt ihnen eine Stimme. Sie gibt ihnen Kraft“, sagte Abresch am Dienstag in Hamburg. Mittlerweile sind bei seinem Langzeitprojekt „Photos of Hope“ zehntausende Fotos entstanden, die die Lebenswelt junger Menschen aus mehr als 50 Ländern abbilden. Im Rahmen des Tacloban-Projekts entstanden fast 4000 Bilder. 40 ausgewählte Motive sind in der Ausstellung zu sehen, eine Kooperation der Deichtorhallen mit dem Foto-Service Cewe und dem NDR Fernsehen.