Verleihung: Krefelder Krawatten für Hape
Am Dienstag wurde der Entertainer Hape Kerkeling zum Krawattenmann 2011 gekürt. Als Präsent bekam er mehrere Schlipse.
Berlin/Krefeld. Hape Kerkeling ist der Krawattenmann 2011, und darauf ist er sichtlich stolz. Im dunkelgrauen Anzug, mit weißem Hemd und schwarzem, weiß gepunkteten Schlips hat er am Dienstag im kleinen Kreis im Hotel Kempinski in Berlin die Ehrung der Krefelder Krawattiers, des Deutschen Mode-Instituts (DMI) und der Stadt Krefeld entgegengenommen. „Das ist erstaunlich, weil ich nie versucht habe, modisch zu sein“, sagt er bescheiden mit Blick auf seine zahlreichen „Vorgänger im Amt“.
Wer ist eigentlich Hape Kerkeling? Dieser Frage geht Gerd Müller-Thomkins vom DMI in seiner Laudatio auf den Preisträger nach, in der er die einstimmige Entscheidung der Jury begründet. Der 47-Jährige ist derzeit einer der beliebtesten Moderatoren, Autoren und Comedians in Deutschland, den viele gerne als Gottschalks Nachfolger gesehen hätten. Wer kennt ihn nicht in seinen unzähligen Rollen, ob Evje van Dampen, Gisela, Horst Schlämmer oder Autor des Buches „Ich bin dann mal weg“.
„Sie sind ein moderner Eulenspiegel, aber nicht, um die Menschen bloßzustellen, vielmehr um sie zu sich selbst zu bringen“, sagt Müller-Thomkins. Und er habe Stil. Ob mit Krawatte, mit Tuch oder Fliege, von denen Kerkeling privat zahlreiche Exemplare besitzt. „Als Mann im Fokus des öffentlichen und medialen Interesses fördern Sie damit die Wirkung und Symbolkraft von Mode und Stil — sowie auch der Krawatte als traditionelles Accessoire.“
Seit Dienstag nun hat der sympathische Preisträger ein paar edle Krawatten aus Krefeld mehr. Die überreichte Müller-Thomkins zusammen mit dem Preis, einer Krawatte aus Edelstahl auf einem gläsernen Sockel.
Die Stadt Krefeld hatte wie erwartet keinen Vertreter nach Berlin geschickt. „Wir legen besonderen Wert darauf, dass die Auszeichnung in Krefeld verliehen wird“, sagt Ulrich Cloos im Krefelder Rathaus zur Begründung.
Dem widersprechen Christoph Ploenes vom Krawatten- und Schalhersteller J. Ploenes und Gerd Müller-Thomkins in Berlin auch nicht. Gemeinsam wolle man gerne weiter mit der Stadt den Preis vergeben. Die Jury sei in diesem Jahr ausnahmsweise jedoch dem Wunsch des Preisträgers nachgekommen, der aus zeitlichen Gründen keine Möglichkeit mehr gesehen hatte, nach Krefeld zu kommen.
Kerkeling: „Ich war in diesem Jahr so viel unterwegs wie nie zuvor und bin deshalb froh um jede Minute, die ich nicht unterwegs sein muss.“ Deshalb ist er bei der Verleihung auch ziemlich entspannt im Hinblick auf die Reaktion der Stadt: „Ich hatte nicht damit gerechnet, dass der Oberbürgermeister hier sitzt.“ Der neue Krawattenmann will nun erst einmal eine schöpferische Pause bis Februar einlegen, anschließend die „Goldene Kamera“ moderieren und dann in aller Ruhe weitersehen. Nicht nur die Krefelder dürfen gespannt sein.