Verschüttete türkische Bergleute sind tot

Istanbul (dpa). Suchmannschaften haben drei Tage nach der schweren Explosion in einem türkischen Kohlebergwerk nur noch die Leichen von 28 verschütteten Arbeitern geborgen.

Die Männer seien erstickt, teilte Energieminister Taner Yildiz am Donnerstag mit. Helfer suchten weiter nach zwei Bergleuten, die wie die anderen nach einer Methanexplosion in etwa 540 Metern Tiefe eingeschlossen worden waren.

Die Arbeiter einer Privatfirma waren in dem staatseigenen Karadon- Bergwerk in der Provinz Zonguldak am Schwarzen Meer zu Sprengarbeiten eingesetzt. Nach den Sprengungen wurden erhöhte Methangaswerte festgestellt. Aus Sicherheitsgründen wurde das Stromsystem abgeschaltet. Trotzdem kam es danach zur Explosion.

Zu den Bergleuten gab es nach dem Unglück keinen Kontakt mehr. Die Rettungsteams mussten sich durch eingestürztes Felsmaterial und Kohle zu der Unglücksstelle graben. Noch am Mittwoch hatten die Behörden erklärt, die Arbeiten würden noch mindestens vier Tage dauern.

Nach Angaben der türkischen Regierung gibt es bisher keine Hinweise auf Verstöße gegen Sicherheitsbestimmungen. Staatspräsident Abdullah Gül hat angeordnet, die im Vergleich zu europäischen Staaten mehr als vierfach höhere Zahl an Unfällen zu untersuchen. Oft wurden nach Unfällen Verstöße gegen Sicherheitsauflagen festgestellt.

Bei einem Besuch von Regierungschef Recep Tayyip Erdogan am Unglücksort hatte es am Vortag wütende Proteste gegeben. Die Polizei feuerte Warnschüsse ab.