Verteidigung: "Costa Concordia"-Kapitän wurde ghettoisiert

Grosseto (dpa). Im Prozess gegen den Kapitän der „Costa Concordia“ hat die Verteidigung zum Gegenschlag ausgeholt. Francesco Schettino sei während der Verhandlung isoliert und „ghettoisiert“ worden, sagte Verteidiger Donato Laino am Donnerstag bei seinem Plädoyer vor Gericht im toskanischen Grosseto laut Nachrichtenagentur Ansa.

Kapitän Schettino hat viel einstecken müssen - nun will die Verteidigung zurückschlagen.

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„Die Anklage konzentriert sich nur auf ihn.“ Andere Beschuldigte seien mit außergerichtlichen Einigungen „belohnt“ worden.

Der Kapitän steht seit eineinhalb Jahren vor Gericht. Unter anderem wegen fahrlässiger Tötung und Körperverletzung hat die Staatsanwaltschaft 26 Jahre und 3 Monate Gefängnis gefordert.

Das Kreuzfahrtschiff war im Januar 2012 vor der toskanischen Insel Giglio gekentert, 32 Menschen starben, darunter 12 Deutsche. Schettino ist der einzige Angeklagte in dem Mammutprozess. Nach den zwei Tage langen Plädoyers der Verteidigung bekommt nochmals die Anklage das Wort - danach könnte Anfang kommender Woche ein Urteil fallen.