Volker Beck hat die Menschenrechte als sein Lebensthema entdeckt. Die Freiheitsrechte von Schwulen und Lesben ganz besonders - nicht so sehr weil der grüne Bundestagsabgeordnete selbst Diskriminierung wegen seiner sexuellen Orientierung erfahren hätte, sondern weil der Umgang mit Homosexuellen eben auch ein zuverlässiges Barometer für Freiheit und Toleranz in einer Gesellschaft ist.

In Deutschland ist es längst keine Sensation mehr, wenn ein Abgeordneter im Bundestagshandbuch über seinen familiären Status mitteilt: "Schwule Lebensgemeinschaft". Volker Beck, 1960 im schwäbischen Bad Cannstatt geboren, hat seit den 80er Jahren dafür gekämpft, dass ein offenes Bekenntnis zur Homosexualität in Deutschland kein Karrierekiller mehr ist. Menschen- und Bürgerrechte aber dürfen nach Überzeugung des studierten Kunsthistorikers eben nicht nur zu Hause gelten, sondern auch und gerade in den neuen Demokratien Osteuropas und darüber hinaus. Deshalb scheut Beck nicht die Konfrontation mit der Moskauer Polizei. Dass man dabei - wie im vergangenen Jahr - auch mal ein blaues Auge davonträgt, trägt zur Fernsehtauglichkeit solcher Einsätze bei.