Wuppertaler Zoo: Freiheit für große Katzen
Besucherscharen pilgern zum neuen Freigehege für Tiger und Löwen.
<strong>Wuppertal. Für Kibo und Bongi, die beiden Elefantenkinder im Wuppertaler Zoo, ist die Zeit als Starmodels wohl vorbei. Seit vergangenem Donnerstag ziehen Hobbyfotografen an ihnen vorbei, weiter den steilen Hang hinauf, immer dem Wegweiser "Großkatzen" folgend. Der bergischen Landschaft weit entrückt sind dort oben die schroffen Basaltfelsen, die sich bei näherer Betrachtung als Betongebilde erweisen. "Die Brücke ist neu", stellt ein erstaunter Besucher fest. Sie ist Teil der Samba-Trasse, die ebenso wie der Zooausbau mit Mitteln der Regionale 2006 finanziert wurde. Auf der Brücke drängen sich Zaungäste, die auf das Tiger-Freigehege blicken.
Wahre Freude stellt sich aber erst ein, wenn man als Zoobesucher auf atemberaubende Tuchfühlung mit den Katzen geht. Wald, Wiese, Bach und Teich gehören zum neuen Heim der Sibirischen Tiger, von denen zwischen Geäst und Blattwerk zunächst nur schemenhaft schwarz-gelbe Streifen zu erkennen sind. Dann aber schiebt sich ein Tigerkater durchs Unterholz und schreitet majestätisch ins Freie - ein grandioser Anblick.
Mit den zweibeinigen Beobachtern haben die Wuppertaler Amur-Tiger bereits reichlich Erfahrung. Die Tigerkater Mandschu und Wassja sind Geschenke aus dem Zoo der Partnerstadt Schwerin, das Weibchen Mymosa wurde am 23. Mai aus Moskau eingeflogen. Alle drei kennen den Zooalltag, freilich bisher nur in beengter Sicht durch Gitterstäbe.
Fakten: Der Zoologische Garten wurde 1881 gegründet. Er umfasste zunächst 20 Hektar.
Erweiterung: im Herbst 2005 wurde mit den Arbeiten begonnen. Kernstück sind die Freigehege für Großkatzen.