Von Ethno bis 90er: Die Accessoire-Trends der Saison
Berlin (dpa/tmn) - Ohne Hemd, Hose oder Schuhe aus dem Haus gehen? Ein unsinniger Gedanke. Accessoires dagegen braucht niemand, um angezogen zu sein. Beliebtes Mode-Zubehör sind Hüte, Schmuck und Gürtel trotzdem.
Denn sie betonen mit wenig Aufwand die eigene Persönlichkeit.
„Accessoires sind ein Ausdruck von Individualität und Kreativität“. Das sagt Livia Karrenberg, Stylistin und Modeexpertin aus Düsseldorf. „Sie dienen dazu, den persönlichen Look zu verschönern und aufzuwerten.“ Das gilt nicht nur bei der Freizeitkleidung. „Gerade in Branchen mit strengen Regeln bei der Businesskleidung brechen persönliche Accessoires den genormten Look.“ Der wichtigste Tipp der Modeexpertin: „Ich würde darauf achten, dass die Teile optisch nicht zu stark miteinander konkurrieren.“
Schmuck: Uhren, Ohrringe und Halsketten spiegeln im Frühjahr und Sommer die aktuellen Ethno- und Hippie-Trends wider. „Bei den Motiven sind Federn momentan total en vogue“, sagt Kristina Caspary-Gallus, Vorstandsmitglied im Verband der deutschen Mode- und Textildesigner. Als Anhänger von Ohrringen, Lederbändchen oder Armreifen sind Federn überall zu finden. Einerseits bleibt der Look von Ringen, überlangen Halsketten und Armschmuck - etwa Bänder in Pastelltönen - fein und filigran. Andererseits sieht man auch schwere Statement-Ketten in kräftigen Farben. Bei den Materialien reicht die Bandbreite von Silber, Gold, Kupfer und Messing bis zu transparenten, leichten Kunststoffen.
Gürtel: Der Gürtel war schon im Herbst und Winter wichtiges Accessoire, dieser Trend setzt sich nun fort: „Gürtel werden jetzt entweder auf der Hüfte oder um die Taille getragen“, erklärt Caspary-Gallus. Inspiriert von den 70er und 90er Jahren bestehen Hüft-Gürtel nun aus ineinander verschlungenen Metallringen. Breite Taillen-Gürtel aus Leder dagegen werden beispielsweise über dem Sommerkleid oder Cape getragen. Neben Metallen und Leder gibt es Gürtel auch aus gewebten Stoffen. „Dank des breiten Schnitts finden wir auf Gürteln jetzt orientalisch-ornamentale oder florale Muster sowie metallisch schimmernde Applikationen“, sagt Gerd Müller-Thomkins vom Deutschen Mode-Institut in Köln.
Schals: Lang und leicht müssen Schals in dieser Saison sein. Die Tücher in Überlänge bestehen aus seidigen Stoffen, Organza oder Baumwollchiffon. Die Motive reichen von floralen Natur- bis zu grafischen Architekturprints. „Auch Schrifttypen und Slogans sind angesagt“, ergänzt Müller-Thomkins. „Hier haben die digitalen Bildwelten des Internets die Designer inspiriert.“ Dank ihrer Länge sind die Schals multifunktional einsetzbar. „Durch die Schlaufen am Hosenbund gezogen können sie auch als Gürtelersatz getragen werden“, sagt Caspary-Gallus. „Um den Kopf gewickelt dienen sie an heißen Tagen als Sonnenschutz.“
Hüte: Schutz vor schädlichen Strahlen hat bei Kopfbedeckungen nun hohe Priorität. Kappen mit Schirmen aus Kunststoff oder safariorientierte Mützen mit Nackenschutz werden 2016 auch im Großstadtdschungel getragen. Das Must-have im Frühling und Sommer ist aber nach wie vor der breitkrempige Schlapphut aus Stroh, Bast oder Stoff. Auch der Panamahut bleibt im Trend und wird mit bunten Bändern verziert.
Taschen: Bei Schnitten und Formen ist die Bandbreite groß: Sie reicht von sogenannten Crossbody-Taschen mit langen Riemen, die schräg über die Schulter getragen werden, über Bucket Bags, die beutelartig mit einer Kordel zusammengezogen werden, bis zu ultrakleinen Microbags im Scheckkartenformat. Die Farbpalette umfasst Weiß, Pudertöne, pastelliges Gelb sowie kräftiges Blau. Klassische Grau-, Schwarz- und Brauntöne bleiben angesagt.
Der angesagte folkloristische Ethno-Look zeigt sich durch Fransen und Federn, die als Zierelemente zum Einsatz kommen. „Bei Ledertaschen sieht man ausgestanzte oder eingeprägte Muster“, erklärt Stylistin Livia Karrenberg. Neben Leder dominieren bei den Materialien Nylon, Leinen und Jeansstoff. „Absoluter Trend der Saison ist Scuba“, verrät Caspary-Gallus. Das Material ähnlich dem von Taucheranzügen haben die Designer jetzt für die Mode entdeckt - und daraus etwa Shopper und Rucksäcke gefertigt.