Warsteiner Bürgermeister befürchtet Imageschaden durch Legionellen
Warstein (dpa) - Der Warsteiner Bürgermeister Manfred Gödde geht davon aus, dass seine Stadt durch die Legionellen-Welle einen Imageschaden erlitten hat. „Das hat bestimmt einen Schaden mitgebracht“, sagte Gödde am Donnerstag im Radiosender WDR 2. So sei die Montgolfiade abgesagt worden; zu dem Heißluftballon-Treffen würden sonst bis zu 200 000 Besucher kommen.
„Stellen Sie sich mal vor, in München würde das Oktoberfest abgesagt“, meinte Gödde. Die Gesundheit der Bevölkerung habe aber an erster Stelle gestanden.
Die genaue Ursache für den Legionellen-Ausbruch sei immer noch unklar. „Das ist jetzt eine Arbeit der Wissenschaft in den nächsten Wochen und Monaten“, sagte Gödde. Der Warsteiner Fall sei bisher einmalig. Es gebe inzwischen aus der ganzen Welt Anfragen zu den Erfahrungen der Warsteiner mit den Bakterien. Der Krisenstab hatte am Mittwoch die Reisewarnung für Warstein aufgehoben. Vor Freude hätten am Abend in der Stadt die Glocken geläutet, erzählte Gödde.
Seit August waren in der Region 165 Menschen durch Legionellen erkrankt, zwei Männer starben. Die Krankheitserreger, die beim Menschen eine Lungenentzündung hervorrufen können, waren in einer kommunalen Kläranlage und in einer Vorkläranlage der Warsteiner Brauerei gefunden worden. Die Legionellen sollen bis zu einer Firma gelangt sein, über deren Kühlanlage sie mit dem Wasserdampf in die Luft gelangten.