Warum ausgerechnet Solingen? - Rätselraten nach George-Clooney-Besuch
George Clooney hat sich mit Rückenschmerzen in Solingen behandeln lassen. Die Nachricht sprach sich herum wie ein Lauffeuer. Jetzt rätselt eine ganze Region über die Hintergründe.
Solingen. Es war offenbar eine Stippvisite, die geheim bleiben sollte: Hollywoodstar George Clooney reiste am Freitagmorgen still und leise von Italien aus mit dem Flugzeug nach Düsseldorf - so zumindest berichteten es mehrere Medien. Sein Ziel war das Städtische Klinikum in Solingen, rund 40 Kilometer von Nordrhein-Westfalens Landeshauptstadt entfernt.
Die Klinik bestätigte, dass er wegen seiner Rückenprobleme da war. Viel mehr ist über den Besuch nicht publik geworden. Doch das Wichtigste ist: Der 53-jährige Superstar, einer der begehrtesten Männer Hollywoods, war da! Oder ist er es sogar noch? Am Düsseldorfer Airport ist der grau melierte „Beau“ jedenfalls nicht aufgefallen. „Wenn, dann muss er mit einem Privatjet gekommen sein“, sagte eine Flughafensprecherin am Montag. „Über den VIP-Bereich der Passagiermaschinen wurde er nicht abgefertigt. Mehr wissen wir nicht.“
Auch in Solingen ist nichts über den prominenten Gast bekannt. Im Rathaus freut man sich aber, dass die 160 000-Einwohner-Stadt nun in aller Munde ist. Doch warum überhaupt Solingen? Warum ließ sich der Amerikaner mit seinen Rückenproblemen nicht bei einem renommierten Mediziner in den USA behandeln?
Auch die Deutsche Gesellschaft für Neurochirurgie kann die Frage nicht beantworten. Der 46-jährige Neurochirurg am Städtischen Klinikum mache seinen Job aber sehr gut und sei immer mal wieder auf internationalen Kongressen unterwegs, sagte ein Sprecher der Gesellschaft. Laut Internetseite des Klinikums umfasst das Behandlungsspektrum des Arztes „nahezu alle Eingriffe am Gehirn, dem Rückenmark und dem peripheren Nervensystem“, man wende „modernste neurochirurgische Operationsverfahren“ an, heißt es hier. Der Klinik-Geschäftsführer bestätigte am Sonntag, dass es tatsächlich zu einem kleinen Eingriff gekommen sei.
Wie der „Express“ berichtet hatte, meldete sich der Star in Solingen unter anderem Namen an. Er sei am Freitagfrüh schnurstracks auf die Wahlleistungsstation gegangen. Am Montag wollte sich im Solinger Krankenhaus niemand mehr zu dem prominenten Patienten äußern. Laut einer Sprecherin wurde eine Informationssperre verhängt.
Clooney selbst gab über sein Rückenleiden in Interviews offen Auskunft. 2005 hatte sich der Schauspieler bei den Dreharbeiten zum Thriller „Syriana“ an der Halswirbelsäule verletzt. „Ich lag mit einer Infusion in meinem Arm im Krankenhausbett, konnte mich nicht bewegen und hatte diese Kopfschmerzen, die sich anfühlen, als hätte man einen Schlaganfall“, erzählte er einst dem Musik-Magazin „Rolling Stone“. Eine Operation an der Wirbelsäule, aus der Flüssigkeit austreten war, soll ihm dann Linderung verschafft haben.
Spekuliert wird, dass er seine Verlobte Amal Alamuddin am 20. September am Comer See in Italien heiratet. Ob Clooney schon wieder nach Italien zu den Hochzeitsvorbereitungen abgereist ist, oder noch in Nordrhein-Westfalen weilt, ist nicht bekannt. In den Düsseldorfer Luxus-Hotels rund um die edle Königsallee, in denen Stars gerne absteigen, will man sich zu möglichen Gästen nicht äußern. „Diskretion!“, heißt es hier.