Warum musste Daniel sterben?

Laut Obduktionsbericht kam der Zweijährige durch Tritte und Schläge ums Leben. Mutter und ihr Partner sind in U-Haft.

Erkrath. Ein kleiner Junge ist tot - und niemand hat etwas bemerkt? "Unsere Ermittlungen konzentrieren sich auf das Umfeld", sagt ein Sprecher der Kreispolizei Mettmann. Denn dass keiner etwas von dem Martyrium des kleinen Daniel (2) gemerkt hat, wollen weder Kripo noch Staatsanwaltschaft glauben.

Am Mittwoch war der Junge tot in einem Mehrfamilienhaus im Erkrather Ortsteil Hochdahl aufgefunden worden - der geschundene Körper mit Blutergüssen übersät, der Rücken großflächig verbrannt oder verbrüht. Die Schreie des Jungen, sind sich die Beamten sicher, müssen gehört worden sein.

Laut Obduktionsbericht ist der Junge innerlich verblutet. Vermutlich wurde Daniel totgeprügelt - durch Tritte und Schläge in Bauch- und Nierenbereich. Tatverdächtig: Daniels Russland-stämmige Mutter Olga (31) und ihr Lebensgefährte Alex (22). Beide sitzen in U-Haft.

Warum musste der kleine Daniel sterben? Die Staatsanwaltschaft sucht nach Motiven: Stand er den beiden - sie sind erst seit März ein Paar - im Weg? War es die Perspektivlosigkeit der Arbeitslosen? Niemand hat bislang eine Antwort.

Rückblende: Am Mittwoch gegen 13.30 Uhr finden Rettungskräfte den leblosen Körper. Alarmiert worden waren sie von dem 22-Jährigen - aus der Wohnung von Daniels Großmutter, die im selben Haus lebt. 35 Minuten kämpften sie vergeblich um das Leben des Jungen. Aufgrund der "schweren multiplen Verletzungen, die schon bei bloßer Inaugenscheinnahme zu erkennen waren", war den Sanitätern klar: Hier ist etwas Grausames geschehen. Schnell stehen Daniels Mutter und ihr Lebensgefährte unter Verdacht. Anfangs bestreiten sie alle Vorwürfe, dann verstricken sie sich in Widersprüche, bezichtigen sich schließlich gegenseitig.

Laut Udo Moll, Chef der "Mordkommission Eichendorff", haben sich die Leiden des Jungen über einen längeren Zeitraum erstreckt: "Einige der Hämatome waren schon verblasst. Das geht nicht von heute auf morgen."