NRW Warum Tierbabys im Zoo "immer etwas Besonderes“ sind
In den Zoos von Nordrhein-Westfalen sind Tierbabys die Hingucker. Wer für Pfingsten noch nach einem Ausflugsziel sucht - der nächste Zoo ist nicht fern.
Düsseldorf. „Dem Kindchenschema kann sich einfach keiner entziehen“, sagt Sabine Haas, Sprecherin der Zoom Erlebniswelt in Gelsenkirchen. Auch für erfahrene Mitarbeiter sei Nachwuchs im Zoo immer etwas ganz Besonderes. Denn der ist nicht nur ein Publikumsmagnet, sondern auch eine Bestätigung der Arbeit der Tierpfleger — denn Tiere, die sich nicht wohlfühlen, pflanzen sich auch nicht fort.
In Gelsenkirchen gebe es regelmäßig Nachwuchs. Zum Beispiel bei den Seelöwen, den Antilopen und Zebras und den Rentieren. „Wenn man als Besucher Glück hat, kann man die Rentiergeburt sogar miterleben“, sagt Haas. Auch die Schimpansen und Orang Utans hätten in den letzten Jahren Junge gehabt. Das sei für sie ein besonderes Erlebnis gewesen.
Auch der Krefelder Zoo konnte sich im Dezember über Orang-Utan-Nachwuchs freuen. Die Fortpflanzung der Tiere sei je nach Art eine Herausforderung. „Bei manchen ist eher die Paarung selbst schwierig, bei anderen ist es die Geburt“, sagt Sprecherin Petra Schwinn.
Bei den Nashörnern sei es zum Beispiel schwer, passende Partner zu finden. Umso schöner sei es, dass die Nachzucht dieser Tierart in Krefeld so gut funktioniere. „Unser Paar hat sogar schon mehrere Enkelkinder in anderen Zoos“, sagt Schwinn. In NRW sei der Krefelder der einzige Zoo, der Nashörner züchtet. Aber auch bei den Antilopen und Schneeleoparden habe es in letzter Zeit Nachwuchs gegeben.
Gerade bei den bedrohten Tierarten freue man sich über Jungtiere. Im Kölner Zoo sind das zum Beispiel die Okapis — eine hochbedrohte Giraffenart. Vor zehn Monaten gab es hier Babys. „Das gelingt nur sehr selten“, sagt Zoosprecher Christoph Schütt. Hier ist in diesem Jahr aber vor allem eine Art Elefantenjahr. Vier Mal wird Nachwuchs erwartet. Zwei Mal ist er schon da. „Das ist ein toller Erfolg“, sagt der Sprecher.
Über Elefantennachwuchs konnte man sich auch in Wuppertal im vergangenen Jahr freuen. Im März 2016 wurde Tuffi geboren. Eine Elefantengeburt sei auch für Zoodirektor und Tierarzt Arne Lawrenz eine spannende Sache gewesen. „Wenn etwas schief geht, können wir kaum eingreifen“, erklärte er am Tag nach dem Ereignis.
Die Geburt laufe so ab, wie auch in der freien Wildbahn. Gefährlich ist hier, dass unerfahrene Mütter ihre Babys oft kurz nach der Geburt töteten. In Wuppertal und in Köln ist es bisher aber gut gegangen.
Wichtig sei es, die richtigen Voraussetzungen für die Fortpflanzung der Tiere zu schaffen. „Die Zoos sprechen sich ab, wer welche Art züchtet und welche Blutlinien erhalten bleiben sollen“, sagt der Kölner Zoo-Sprecher Christoph Schütt. So wolle man sicherstellen, dass die Tiere nicht zu nah miteinander verwandt sind. Zudem müsse man die Gesamtumstände veterinärmedizinisch beobachten — und dann gehöre noch eine gute Ladung Glück dazu.