Weitere Weihnachtsmarkt-Besucher in Berlin vergiftet
Berlin (dpa) - In Berlin sind offenbar zwei weitere Weihnachtsmarkt-Besucher Opfer des mysteriösen Giftmischers geworden.
Wie die Polizei am Samstag mitteilte, klagten bereits am vergangenen Mittwoch am Opernpalais in Mitte eine 24-jährige Frau und ein 26-jähriger Mann über Übelkeit, nachdem ein Unbekannter die beiden zum Schnapstrinken eingeladen hatte. Die Frau, die ambulant im Krankenhaus behandelt werden musste, hat den Fall aber erst am Freitag bei der Polizei angezeigt, nachdem auch Besucher der Weihnachtsmärkte an der Gedächtniskirche und am Alexanderplatz mit dem Inhalt kleiner Schnapsflaschen vergiftet worden waren.
Die Täterbeschreibung deckt sich mit dem Mann, der am Donnerstag fünf Menschen vergiftet haben soll. Der Gesuchte ist etwa 45 Jahre alt und 1,80 Meter groß, hat kurze, dunkelblonde Haare und ein rundliches Gesicht. Er bot Menschen auf Weihnachtsmärkten in Charlottenburg und Mitte kleine Schnapsflaschen an.
Den Betroffenen wurde übel, zwei Frauen mussten stationär im Krankenhaus behandelt werden. Von dem Täter gibt es bislang keine Spur. Auch der genaue Inhalt der Flaschen ist noch unklar. Es soll sich aber um eine Art K.o.-Tropfen handeln.
Beim Weihnachtsmarkt am Opernpalais war von dem Vorfall am vergangenen Mittwoch allerdings nichts bekannt. „Unsere Sicherheitsmaßnahmen sind so, dass nichts passieren kann“, betonte Veranstalter Joseph Nieke. Und falls doch etwas passieren sollte, sei der Sanitätsdienst darauf vorbereitet.
Andere Berliner Weihnachtsmärkte haben unterdessen ihr Sicherheitspersonal aufgestockt. „Das Menschenmögliche wird getan“, versicherte etwa Christian Wagner vom Schaustellerverband Berlin, der den Weihnachtsmarkt an der Gedächtniskirche ausrichtet. Allerdings musste er auch einräumen: „Sie können bei zwei bis drei Millionen Besuchern natürlich nicht jeden beobachten.“ Deshalb empfehle er dringend, nur an den Ständen gekaufte Getränke zu konsumieren.