Weitergabe von Medikamenten: Ermittlungen gegen zwei Polizisten
Detmold (dpa). Die Staatsanwaltschaft in Detmold ermittelt gegen zwei Polizisten wegen des Verdachts der illegalen Weitergabe von Medikamenten. Das teilte die Behörde am Mittwoch mit, nachdem bereits die „Neue Westfälische“ darüber berichtet hatte.
Bei den leitenden Beamten handelt es sich um einen Polizeiarzt und einen Verwaltungsbeamten. Der Arzt soll Medikamente aus dem Vorrat der Polizei kostenlos an den Kollegen weitergegeben haben, obwohl dieser darauf keinen Anspruch hatte. Kostenlose Medikamente erhalten im Rahmen der sogenannten freien Heilfürsorge nur Polizisten des Vollzugsdienstes, also beispielsweise der Kriminalpolizei - nicht jedoch Verwaltungsbeamte.
Die Vorwürfe gegen die beiden Beamten waren Anfang Januar in einem anonymen Schreiben an die Polizei in Paderborn erhoben worden. Da der Schreiber über Detailwissen verfüge, habe man die Ermittlungen aufgenommen, erklärte die Staatsanwaltschaft. Am Dienstag durchsuchten die Ermittler die Diensträume der beiden Polizisten und eine Wohnung.
Neben der Annahme der Medikamente steht der Verwaltungsbeamte auch im Verdacht, dienstliches Material oder Inventar für private Zwecke benutzt zu haben.