Weniger Laser-Attacken auf Flugzeuge
Dunkelziffer ist laut Sicherheitsexperte wohl hoch: Weil die Täter schwer zu fassen sind, meldeten viele Piloten die Vorfälle nicht.
Köln. An den beiden größten NRW-Flughäfen in Düsseldorf und Köln sind zuletzt weniger Piloten mit gefährlichen Laserpointern geblendet worden. Nach Angaben der Deutschen Flugsicherung (DFS) wurden im ersten Halbjahr 2018 am Airport Köln/Bonn acht Fälle registriert, in Düsseldorf waren es 15. Im Vorjahreszeitraum gab es in Köln noch 20 Zwischenfälle, in der Landeshauptstadt 16. Es sei aber von einer höheren Dunkelziffer auszugehen, sagte der Leiter der Arbeitsgemeinschaft Security bei der Vereinigung Cockpit, Arik Zipser. Der Aufwand, um Täter zu schnappen, sei enorm, so dass Vorfälle in letzter Zeit oft nicht gemeldet würden, betonte der Experte.
An den kleineren Airports Weeze und Paderborn/Lippstadt wurde jeweils eine Blendung gezählt, in Dortmund und Münster/Osnabrück gab es laut DFS in den ersten sechs Monaten dieses Jahres keine Zwischenfälle.
Wer Piloten blendet, macht sich strafbar, es drohen Haftstrafen von bis zu zehn Jahren. Die Folgen eines schon kurzen Lichteinstrahls können fatal sein. „Es kann dazu führen, dass man mehrere Sekunden bis hin zu Minuten die Display-Anzeigen im Cockpit nicht richtig erkennen kann“, sagte Zipser. Es könne so passieren, dass der Pilot während des Landeanflugs an den Co-Piloten übergeben muss. Die Täter sind dabei schwer zu fassen. „Teilweise werden die Piloten aus einer Höhe von zwei Kilometern oder einer Entfernung von 15 bis 20 Kilometern geblendet“, sagte ein DFS-Sprecher. Am häufigsten kämen die Blendungen im Landeanflug vor.