Wetter: Warmes Fest — eisiges Fest
In Bayern sind bis zu 20 Grad möglich — in Moskau minus 30.
Berlin/Moskau/London. Grüne statt weiße Weihnachten: An Heiligabend wird es in diesem Jahr in weiten Teilen Deutschlands rekordverdächtig warm. In Bayern, wo das Fest sonst am schneesichersten ist, könnte es bei Föhnlage der wärmste Heiligabend werden, den es je gab. Im Nordosten bleibt es dagegen mit bis zu fünf Grad winterlich.
In München und im Alpenvorland seien bis zu 20 Grad möglich, sagte ein Meteorologe vom Deutschen Wetterdienst. Bislang war es in München am 24. Dezember 1977 mit 14,5 Grad am wärmsten. In NRW wird der Heiligabend-Rekord von 1977 mit 16,6 Grad am Kölner Flughafen wohl knapp nicht gebrochen.
Während es Sonntag im Süden und Westen bei den Temperaturen bereits fast frühlingshaft war, behinderten im Norden und Osten gefrierender Regen und Schnee den Weg zur Familie oder in den Urlaub. Eisregen beschädigte Oberleitungen und behinderte den Bahnverkehr nach Sylt.
Spiegelglatte Straßen führten im Norden zu hunderten Unfällen. Bei einer Massenkarambolage mit 14 Wagen auf der Autobahn 23 wurden bei Pinneberg sechs Menschen verletzt.
Derweil lähmen die längsten Dezemberfröste seit gut 50 Jahren das Leben in Russland. Mehr als 80 Menschen fielen bereits der Kälte zum Opfer. In Sibirien frieren die Menschen bei bis zu minus 57 Grad, in Moskau wurden nachts minus 30 Grad erwartet.
Hunderten Briten droht derweil ein Weihnachtsfest in Notquartieren. Nach wochenlangen Regenfällen mussten im Süden Englands mehr als 100 überflutete Häuser evakuiert werden.