Wetter wird milder - Hochwassergefahr wächst

Berlin/Offenbach (dpa) - Nach zwei Wochen Dauerfrost erlebt Deutschland in den kommenden Tagen einen deutlichen Temperatursprung. „Im Südwesten wird es am wärmsten, da könnte es durchaus 14, 15 Grad werden“, sagte Dorothea Paetzold vom Deutschen Wetterdienst (DWD) in Offenbach.

An der Oder seien zur Wochenmitte Höchstwerte von acht oder neun Grad drin. Mit den höheren Temperaturen steigt auch die Hochwassergefahr. Am Sonntag blieb das befürchtete Glatteis in vielen Regionen aus. Der DWD hob seine Unwetterwarnungen auf. Am Frankfurter Flughafen waren 40 Verbindungen annulliert worden, weil Schnee erwartet worden war.

In Berlin wurde am Sonntag noch die Kuppel des Reichstags wegen Glätte für Besucher gesperrt. In Hamburg waren seit Samstagabend 900 Einsatzkräfte der Stadtreinigung im Einsatz. „Die Wetterlage ist aber nicht so dramatisch wie zuerst gedacht“, teilte ein Sprecher der Stadtwerke mit. In Schleswig-Holstein hatte es in der Nacht auf glatten Straßen mehr als 30 Unfälle gegeben. In Nordrhein-Westfalen blieb der befürchtete Eisregen am Sonntagvormittag aus.

Der noch herrschende Dauerfrost brachte an manchen Orten die Schifffahrt zum Erliegen, eine Eisschicht bedeckte die Oder-Havel-Wasserstraße und andere Kanäle. In Potsdam retteten Feuerwehrleute am Samstag eine Frau aus einem See, die 61-Jährige war nach Polizeiangaben in das Eis eingebrochen.

Freude am kalten Winterwetter hatten Wintersportler, im Harz tummelten sich Skifahrer, Rodler und Wanderer. Die Polizei sprach vom „bestbesuchtesten Wochenende in diesem Winter“. Am Sonntag lösten dort Nebel, leichter Schneefall und Regen das kalte Winterwetter ab.

Für Dienstag und Mittwoch sagten die DWD-Computer viel Regen voraus, in den Mittelgebirgen sollte Tauwetter einsetzen. Dann steigt die Hochwassergefahr. „Wir bekommen Mittelmeerluft“, sagte die Meteorologin. Wegen eines Tiefs über dem Nordatlantik stelle sich Südwestwind ein, bis Mittwoch werde es stetig etwas wärmer. „Das wird für die Leute, die mit dem Kreislauf zu tun haben, auch wieder heftig“, sagte Paetzold. Frühling wird es aber wohl vorerst nicht. „Der Februar ist noch ein Wintermonat.“ Da könne es mit den Temperaturen noch einmal abwärtsgehen.