Wie soll mein Baby heißen? - Namenssuche im Internet
Namenssuche nach dem Prinzip von Online-Versandhandel: Wem Greta gefällt, der mag auch Frieda.
Düsseldorf. Mit den Babynamen Marie oder Paul im Trend, mit Kevin, Justin, Chantal oder Jacqueline eher im Abseits? Für viele Eltern ist es schwer, einen Namen für ihr Baby zu finden. Denn der soll natürlich so einzigartig wie das Kind selbst sein — aber er soll auch zum eigenen kulturellen und familiären Hintergrund passen. Und er soll tunlichst keinen Anlass geben zu negativen Wortspielereien oder ähnlichem.
Jetzt gibt es dabei Hilfe aus dem Internet. Folke Mitzlaff, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Fachgebiet Wissensverarbeitung der Uni Kassel, stand ebenfalls vor dem Problem der Namensfindung fürs erwartete Baby. Er suchte Hilfe bei mathematischen Methoden zur Wissensverarbeitung — und entwickelte mit Prof. Gerd Stumme das Internet-Projekt „nameling.net“. Dort werden Beziehungen zwischen Namen, basierend auf dem gesamten Datenbestand der Wikipedia, berechnet. Auch Trends fließen durch Beobachtung des Kurznachrichtendienstes „Twitter“ ein.
Das Prinzip kennt man von Verkaufsempfehlungen bei Online-Versandhandel: „84 Prozent der Kunden, die dieses Produkt kauften, kauften auch jenes.“ Bei Nameling hieße es dann: „84 Prozent der Nutzer, denen Greta gefällt, gefällt auch Frieda.“
Das Prinzip von Nameling ist einfach: Man gibt einen beliebigen Namen im Suchfeld ein, und es wird eine Liste von Namen angezeigt, die zu dem gesuchten Namen in irgendeiner Beziehung stehen. In naher Zukunft ist geplant, dass über die Verknüpfung der Seite mit Geo-Lokationen sogar auch regionale Vorlieben erkannt werden.
Beim Namen für ihr Mädchen, das am vergangenen Dienstag zur Welt kam, haben sich Folke Mitzlaff und seine Frau Jo Marie übrigens noch nicht entschieden: In der engeren Wahl sind zwei Namen — die sie über nameling.net gefunden haben . . .