Wild und ungekämmt: Die Frisurentrends im Herbst

Stuttgart (dpa/tmn) - Voluminös und ungebändigt: Frauen tragen ihr Haar im Herbst oft so, als wäre es nicht extra frisiert worden. Dafür legen die Friseure aber ganz schön viel Wert auf Schnitte, mit denen man möglichst vieles stylen kann.

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Wild, ungekämmt und voluminös: Die Frisurentrends für den Herbst sind nichts für brave Mädchen. „Als hätte man eine Nacht durchgetanzt“, beschreibt Stefanie Ullmann vom Bund deutscher Haarformer (BDH) die Looks. Natürlich in Bewegung statt glatt gekämmt, lautet die Devise.

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„Die Idee ist, mit einem Haarschnitt möglichst unterschiedliche Looks zu kreieren“, erklärt Heiner Heijen vom Landesinnungsverband Friseurhandwerk Niedersachsen (LIV). Das sei mit sanften Schnitten mit viel Struktur möglich. Lange Haare können dann zum Beispiel gewellt oder gelockt getragen werden. Die Locken dürfen aber nicht streng oder klassisch geformt aussehen, sondern natürlich. Und sie sollen locker, fast zufällig fallen. Um diesen Effekt zu erzielen, rät Heijen zum Styling mit Glätteisen oder Heißwicklern.

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Für Ullmann ist ein schräger, lang auslaufender Pony mit sehr tiefem Seitenscheitel ideal zu diesem Look. Ein No-Go bei allen Frisurentrends seien überlange, gerade Ponys sowie der Mittelscheitel.

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Bei den täglich stylbaren Frisuren liegt der klassische Nackenknoten im Trend. „Doch auch der soll nicht streng und bieder wirken“, erläutert Antonio Weinitschke vom Zentralverband des Deutschen Friseurhandwerks. Er wird locker gesteckt und sieht leicht verwuschelt aus. Hierfür können die Haare etwas antoupiert sein. Eine Alternative ist, den Chignon, wie dieser Dutt auch genannt wird, seitlich zu tragen. Je größer und voluminöser er sei, desto besser, findet Ullmann.

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Bei den Kurzhaarfrisuren bleibt der Pixie-Cut beliebt, er war die Neuheit der vergangenen Saison. Die Seiten und die Kopfhinterseite werden aktuell etwas kürzer geschnitten als die Oberseite. Das Deckhaar ist folglich etwas länger als gewohnt. Die Ohren stehen frei. „Auch der Pixie ist super variabel“, sagt Ullmann. Ob maskuliner Garçon-Look oder wild und punkig - die Styling-Möglichkeiten dafür seien zahlreich.

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Etwas länger ist der Clavi-Cut. Clavi ist abgeleitet von dem englischen Wort clavicle für Schlüsselbein. Und dieser Name ist Programm: „Der verlängerte Bob geht etwas über die Schultern und endet auf dem Schlüsselbein“, erklärt Trendexperte Weinitschke. Er sei für jede Gesichtsform ideal - ein rundes Gesicht werde gestreckt, ein schmales hingegen wirke durch die leichte Stufung voluminöser. Auch der Clavi-Cut wird natürlich und lässig getragen. Ein Vorteil des hippen Haarschnitts ist, dass die Haare noch lang genug für die trendigen Chignons oder für Pferdeschwänze sind.

Den Looks der 80er Jahre hat sich die Friseurvereinigung Intercoiffure Deutschland angenommen. Ihr Merkmal: Sie haben eine extra Portion Volumen, sind etwa toupiert. Und auch hier legen die Friseure Wert auf Vielseitigkeit. „Von ladylike à la Denver-Clan bis hin zu wilden Rockstars - alles ist möglich“, sagt Intercoiffure-Sprecher Jens Dagné.

Gebändigt und verziert werden alle Trendfrisuren mit Spangen oder Clips mit viel Metall und glänzenden Oberflächen, berichtet Ullmann. Daneben seien Accessoires mit Federn für das Haar im Trend.

Natürlich sollen die künstlichen Haarfarben wirken. „Goldige Brauntöne sind absolut modern“, erläutert Weinitschke. Der Ansatz sei leicht dunkler, in den Spitzen und Längen werde die Farbe etwas heller, aber der Farbverlauf wirke etwas verwaschen. Bei Kurzhaarfrisuren rät Weinitschke zu dunkleren Tönen wie Ebenholz. „Das lässt das Gesicht markanter erscheinen.“ Stefanie Ullmann berichtet von einem außergewöhnlichen Farbtrend: Grau. Frauen wählten oft ein silbriges, zugleich natürlich wirkendes Grau, das in der Herbstsonne funkelt.

Bei den Frisuren für Männer gehe es ebenfalls um vielfältige Ansichten: Schnitte mit kurzen Konturen und langem Deckhaar lassen sich immer wieder anders stylen, erklärt Heijen. Bei den Farben seien
Töne wie Graphit oder Mokka gefragt.