Pfleger soll heimtückisch getötet haben
Der Mordprozess hat begonnen.
Oldenburg (dpa). Weil er Patienten heimtückisch getötet haben soll, steht ein ehemaliger Krankenpfleger seit Donnerstag in Oldenburg vor Gericht. Die Staatsanwältin wirft dem 37-Jährigen dreifachen Mord vor.
Er soll zwischen 2003 und 2005 fünf Patienten im Klinikum Delmenhorst ein Medikament gespritzt zu haben, das schwere Herz- und Kreislaufprobleme auslösen kann. Dabei soll er ihren Tod in Kauf genommen haben. Drei Menschen überlebten nicht, bei zwei weiteren konnte nicht sicher festgestellt werden, ob sie an Herzrhythmusstörungen durch das falsche Medikament starben, wie die Staatsanwältin sagte.
Der Mann habe aus Heimtücke und niedrigen Beweggründen gehandelt, sagte sie bei der Verlesung der Anklage. Er habe den Tod der auf der Intensivstation liegenden Patienten billigend in Kauf genommen. Der Krankenpfleger kündigte an, sich nicht zu den Vorwürfen zu äußern: „Ich schweige“, sagte er zum Prozessauftakt. Der Angeklagte war für eine ähnliche Tat 2008 bereits zu einer Freiheitsstrafe von siebeneinhalb Jahren verurteilt worden. Seitdem sitzt er im Gefängnis.