Winter kehrt vorerst nicht zurück - Rheinwasserstand leicht gesunken
Offenbach/Köln (dpa) - Der Winter kehrt 2012 nicht mehr nach Deutschland zurück. Nach milden Temperaturen an Weihnachten lässt Regenwetter die Hochwasserpegel der Flüsse am Donnerstag wieder steigen.
Während der diesjährige Heiligabend deutschlandweit als bisher wärmster in die Archive eingeht, sind in Nordrhein-Westfalen keine Rekorde gebrochen worden. Die höchsten Werte lagen dort bei knapp 15 Grad. Das habe es in anderen Jahren auch schon mal gegeben, sagte am Dienstag der Meteorologe Wolfgang Reiff vom Wetteramt Essen.
In Wuppertal seien 1977 16,8 Grad erreicht worden, in Weilerswist bei Bonn 1953 sogar 17,6 Grad. Am diesjährigen Heiligabend war in Freiburg in Baden-Württemberg eine Rekord-Temperatur von 18,9 Grad gemessen worden.
Am Freitag klopft der Winter mal ganz kurz an, bevor das Wetter die Republik am Wochenende in eine ungemütlich nass-windige Nordwest- und eine trocken-ruhige Südosthälfte teilt. Das gilt voraussichtlich auch für Silvester: „Weiterhin Regen und ungünstig viel Wind für die Böllerei im Norden und Westen“, sagte Meteorologe Simon Trippler vom Deutschen Wetterdienst (DWD) in Offenbach am Mittwoch. „Im Süden und Osten ist es aber meist trocken.“
Ein Wintereinbruch mit viel Schnee und Kälte ist 2013 erstmal nicht in Sicht. Richtiges Winterwetter findet sich derzeit nur im Norden und Osten Europas. Tief „Silvia“ und eine Reihe anderer Tiefs im Schlepptau sorgen in Deutschland für mildes Wetter.
Die Hochwasserlage hat sich laut DWD nach dem trockenen Heiligabend entspannt, der Wasserstand am Kölner Pegel beispielsweise ist am zweiten Weihnachtstag leicht gefallen. Das sei auf den trockenen Heiligen Abend im gesamten Rheineinzugsgebiet zurückzuführen, berichtete das Hochwasseramt Köln am Mittwoch.
Im Laufe des Tages sei nur ein leichtes Steigen zu erwarten. Der Wasserstand lag am Mittwochvormittag bei 7,47 Metern, nachdem er am Vortag noch rund 7,60 Meter betragen hatte. Die weitere Entwicklung in den nächsten Tagen sei von den Regenmengen abhängig, die vor allem am Donnerstag zu erwarten seien. Also Wiederanstieg nicht ausgeschlossen.
Temperaturen zwischen 5 und 13 Grad sowie Regen sagen die Meteorologen für den Donnerstag voraus. Vor allem im Süden regnet es kräftig. Wer den Winter sucht, muss auf mindestens 1000 Meter hoch fahren oder steigen. „Dort kann es jedoch gefährlich werden, weil der Wind ziemlich stark ist“, mahnte Trippler. Mit schweren Sturmböen und orkanartigen Böen oberhalb müsse gerechnet werden. Aber auch in den Niederungen weht ein böiger Südwestwind.
Am frühen Freitagmorgen können die Temperaturen unter die Frostgrenze sinken und in den Bergen fallen die Niederschläge dann auch als Schnee. Schon am Samstag steigen die Temperaturen aber wieder auf Werte zwischen 3 und 13 Grad.