Letzte Erfolge Winterspiele in Peking zu Ende - Gold und Silber für deutsches Team
Peking · Am letzten Olympia-Tag gibt es für das deutsche Team noch eine Goldmedaille und zwei Mal Silber. Finnland ist erstmals Olympiasieger im Eishockey. Am Abend erlischt das olympische Feuer.
Die Olympischen Winterspiele in Peking sind am Sonntag mit der Abschlussfeier im Vogelnest-Stadion zu Ende gegangen. Um 21.37 Uhr Ortszeit erlosch vor den Augen von Chinas Präsident Xi Jinping und IOC-Chef Thomas Bach das olympische Feuer. Der Präsident des Internationalen Olympischen Komitees sprach von „wahrhaft außergewöhnlichen Spielen“. Zuvor hatte das deutsche Team drei weitere Medaillen am letzten Wettkampftag gewonnen. Mit 27 Plaketten (12 Gold/10 Silber/5 Bronze) landete Deutschland auf Platz zwei im Medaillenspiegel hinter Norwegen (37) und vor Gastgeber China (15).
Für den goldenen Schlusspunkt aus deutscher Sicht sorgte am Sonntag Bob-Pilot Francesco Friedrich. Der 31-Jährige gewann nach seinem Sieg im Zweierbob auch im Viererbob und wiederholte damit seine zwei Goldmedaillen von Pyeongchang vor vier Jahren. Der Berchtesgadener Johannes Lochner fuhr im Sliding Centre Yanqing auf Platz zwei und holte Silber, Christoph Hafer vom BC Bad Feilnbach wurde hinter dem Kanadier Justin Kripps Vierter. „Es fällt eine große Last von den Schultern. Wir sind froh, hier unten angekommen zu sein und die Eins gesehen zu haben. Wir sind wahnsinnig glücklich“, sagte Friedrich.
Die bis zum Schlusstag glücklosen deutschen Skirennfahrer gewannen Silber im Mixed-Teamwettbewerb. Im Finale verloren sie beim Stand von 2:2 in der Addition der besten Laufzeiten gegen Österreich. Emma Aicher, Lena Dürr, Alexander Schmid, Linus Straßer und Julian Rauchfuss holten damit die erste alpine Medaille für Deutschland bei Olympia seit acht Jahren. Der Wettbewerb war wegen Windes um einen Tag verschoben worden. Nach einem souveränen 3:1 zum Auftakt gegen Schweden bezwangen die Deutschen im Viertelfinale Olympiasieger Schweiz. Im Halbfinale gelang ein 3:1 gegen die USA um Ausnahmefahrerin Mikaela Shiffrin, die mit ihrem Team nur Vierte wurde und somit ohne Medaille bei den Peking-Spielen blieb.
Im Eishockey krönte sich Finnland erstmals zum Olympiasieger. Der Vizeweltmeister gewann 2:1 (0:1, 1:0, 1:0) gegen die Auswahl aus Russland. Das russische Team schaffte es damit nicht, den Olympiasieg von 2018 zu wiederholen. Vor vier Jahren hatte es in Pyeongchang im Finale einen 4:3-Erfolg gegen Deutschland gegeben. Bronze ging in Peking an die Slowakei, die in der Viertelfinal-Qualifikation das deutsche Team mit 4:0 aus dem Turnier geworfen hatte.
Im letzten Skilanglaufrennen dieser Spiele gewann Topfavoritin Therese Johaug Gold. Die 33 Jahre alte Norwegerin setzte sich über 30 Kilometer vor Jessica Diggins aus den USA und Kerttu Niskanen aus Finnland durch. Victoria Carl lief als Zwölfte ins Ziel und war damit die beste Deutsche. Antonia Fräbel wurde 19., Pia Fink belegte den 25. Platz.
Bei der Schlussfeier führte Bob-Anschieber Thorsten Margis als Fahnenträger die verbliebene deutsche Delegation an. In seiner Rede mahnte der deutsche IOC-Chef Bach vor dem Hintergrund internationaler Konflikte die politischen Spitzen in aller Welt, sich ein Beispiel an „Solidarität und Frieden“ unter den Athleten zu nehmen. Zudem forderte der 68-Jährige die gerechte Verteilung von Impfstoffen. Das Winter-Spektakel in Peking hatte wie die Sommerspiele in Tokio nur mit strikten Maßnahmen gegen die Corona-Pandemie stattfinden können.