150 Millionen Jahre alter Knochenfisch ist „Fossil des Jahres“
Solnhofen (dpa) - Ein kleiner, heute ausgestorbener Knochenfisch ist das „Fossil des Jahres“ 2016. Bei „Leptolepides sprattiformis“, der übersetzt in etwa sprottenähnlicher Zartschupper heißt, handelt es sich um einen vier bis sieben Zentimeter großen Schwarmfisch.
Das teilte die Paläontologische Gesellschaft in Solnhofen mit. Er habe vor rund 150 Millionen Jahren zu Zeiten des Oberjuras gelebt.
Der kleine Fisch schwamm in den ehemaligen Meeresbereichen der Schwäbischen Alb sowie im Gebiet von der heutigen südlichen Frankenalb bis in den Regensburger Raum. „Die Jurameer-Sprotte“ gehörte zu den frühen Vertretern der Echten Knochenfische, deren Wirbelkörper bereits vollständig verknöchert waren.
Neben einer Vielzahl von Einzelfunden wurden in den vergangenen Jahren in Solnhofen und Langenaltheim auch ganze versteinerte Schwärme gefunden. In der großen Gruppe fanden sie vermutlich größeren Schutz vor damaligen Raubfischen, Meeresreptilien, Flugsauriern oder auch Tintenfischen, denen sie als Beutetiere dienten. Überreste der kleinen Fische, etwa Wirbel und Gräten, wurden in den ebenfalls versteinerten Exkrementen ihrer Räuber gefunden.
Die Paläontologische Gesellschaft wählt jedes Jahr ein besonders Fossil aus, um die Paläontologie der Öffentlichkeit näher zu bringen.