Amerikanerin, Japaner und Russe fliegen zur Raumstation ISS

Baikonur (dpa) - In einer modernisierten Sojus-Kapsel sind eine Amerikanerin, ein Japaner und ein Russe zur Internationalen Raumstation ISS gestartet.

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„Das Raumschiff hat Kurs auf die ISS genommen“, teilte die russische Raumfahrtbehörde Roskosmos nach dem Abflug vom Weltraumbahnhof Baikonur in Kasachstan am Donnerstag mit. Vor dem Start in der zentralasiatischen Steppe winkten die US-Astronautin Kathleen Rubins, der Japaner Takuya Onishi und der Russe Anatoli Iwanischin noch einmal in die Kameras.

Der Flug zum Außenposten der Menschheit rund 400 Kilometer über der Erde soll diesmal gut zwei Tage dauern - anstatt wie zuletzt üblich rund sechs Stunden. Bei 34 Erdumrundungen sollen die Raumfahrer zunächst die neue Kapsel vom Typ Sojus-MS testen. In dem Raumschiff seien unter anderem die Motoren anders angeordnet, wodurch das Andocken an die ISS sicherer werde, erklärte der Kosmonaut Iwanischin.

Rubins, Onishi und Iwanischin sollen am Samstagmorgen auf der ISS eintreffen. Dort verstärken sie die bisherige Besatzung, der ein US-Astronaut und zwei russische Kosmonauten angehören. Neben den üblichen Lebensmittelrationen und technischer Ausrüstung haben die Raumfahrer frische Früchte und insgesamt 450 Gramm Kaviar verteilt auf mehrere Konservendosen im Gepäck, wie die russische Akademie der Wissenschaften vorab mitgeteilt hatte.

Für die kommenden vier Monate haben die Neuankömmlinge mehr als 250 Experimente auf der Agenda. Die 37-jährige promovierte Molekularbiologion Rubins solle unter anderem erstmals in der Mikrogravitation menschliches Erbgut entschlüsseln, teilte die US-Raumfahrtagentur Nasa mit. Überdies sollen die Raumfahrer unter anderem einen neuen Adapter für Andockmanöver an der ISS montieren. Dieser soll neuen Raumschifftypen das Festmachen an der ISS erleichtern.