Himmelsspektakel Wann Sie die Sonnenfinsternis in NRW beobachten können

Düsseldorf · Nach langer Zeit gibt es wieder eine partielle Sonnenfinsternis über NRW zu sehen. Wann sich der Blick in den Himmel lohnen könnte - und was es dabei zu beachten gilt.

 Zwar werden in Deutschland nur wenige Prozent der Sonnenscheibe vom Neumond bedeckt, vor allem im Norden lohnt aber durchaus ein Blick in den Himmel.

Zwar werden in Deutschland nur wenige Prozent der Sonnenscheibe vom Neumond bedeckt, vor allem im Norden lohnt aber durchaus ein Blick in den Himmel.

Foto: dpa/Fredrik von Erichsen

Erstmals seit sechs Jahren ist am Donnerstag über Deutschland wieder eine partielle Sonnenfinsternis zu sehen. Bei dem rund zwei Stunden dauernden Himmelsphänomen wird sich der Neumond am 10. Juni im Norden zu rund 20 Prozent und im Süden zu rund sechs Prozent vor den Stern im Mittelpunkt unseres Sonnensystems schieben, wie die Vereinigung der Sternfreunde auf ihrer Homepage mitteilen.

Dieses Maximum werde in Deutschland je nach Standort von West nach Ost zwischen 12.20 Uhr und 12.40 Uhr zu beobachten sein. Die Volkssternwarte Köln gibt den Zeitraum der Sonnenfinisternis zwischen 11.22 Uhr und 13.29 Uhr an. Das Maximum wird demnach auch in Düsseldorf, Wuppertal und Krefeld gegen 12.24 Uhr erreicht. Die Gesellschaft Deutschsprachiger Planetarien will das Ereignis live streamen.

Dem Blick auf die partielle Sonnenfinsternis am Donnerstagmittag steht in weiten Teilen Deutschlands nichts entgegen. Vom zentralen und östlichen Mittelgebirge bis zu den Alpen gebe es zwar Schauer und Gewitter, im Rest der Republik sei der Himmel am Donnerstag (10. Juni) jedoch kaum bewölkt, teilte der Deutsche Wetterdienst (DWD) in Offenbach mit. Besonders gute Aussichten gibt es im Westen und Osten. Die Temperaturen liegen zwischen 22 und 28 Grad.

Weiter im Norden wird das Ereignis spektakulärer: Im nördlichen Asien, der Arktis und auf Grönland gebe es eine Zone zentraler Verfinsterung, hieß es weiter. Dort schiebe sich der Trabant zentral vor die Sonne. Für eine totale Sonnenfinsternis sei der Mond allerdings am 10. Juni zu weit von der Erde entfernt, es bleibe ein schmaler Lichtring um den Mond zu sehen.

 So entsteht eine ringförmige Sonnenfinsternis.

So entsteht eine ringförmige Sonnenfinsternis.

Foto: dpa/dpa-infografik GmbH

Sonnenfinsternisse sind selten, weil mehrere Faktoren zusammenkommen müssen. Ein solches Ereignis kann nach Angaben der Sternfreunde nur bei Neumond eintreten und wenn der Trabant genau zwischen Erde und Sonne steht. Durch die Neigung der Mondbahn ziehe dieser aber meist ober- oder unterhalb der Sonne vorbei. Maximal zwei bis vier Sonnenfinsternisse gebe es jährlich irgendwo auf der Erde. Die nächste auch in Deutschland zu sehende wird es am 25. Oktober 2022 geben.

Die Sternfreunde warnen davor, die partielle Finsternis ohne spezielle Sonnenfinsternisbrille zu beobachten. Wer die Sonnenfinsternis beobachten möchte, sollte dabei die Augen gut schützen, sonst könnten sie schlimmstenfalls geschädigt werden. „Eine normale Sonnenbrille reicht dafür nicht“, sagt Ludger Wollring vom Berufsverband der Augenärzte.

Im Handel zu kaufen gibt es Sonnenfinsternis-Brillen mit speziellen Filterfolien. Man kann auch darauf achten, ob die Brillen nach der Norm DIN EN ISO 12312-2:2015 („Filter für die direkte Beobachtung der Sonne“) zertifiziert sind. Wer die Sonne per Fernglas oder Teleskop beobachten oder sie mit einer Kamera fotografieren möchte, sollte dabei unbedingt Filteraufsätze und Schutzfolien nutzen.

 Sonnenfinsternis-Brillen haben spezielle Filterfolien, die die Augen schützen.

Sonnenfinsternis-Brillen haben spezielle Filterfolien, die die Augen schützen.

Foto: dpa-tmn/Ralf Hirschberger

Einfache Pappbrillen mit entsprechender Filterfolie kosten beim Augenoptiker nach Angaben des Bundesinnungsverbands ZVA rund 3 bis 3,50 Euro, Filterfolien (rund 8 mal 10 Zentimeter) zum Zuschneiden für optische Geräte liegen demnach bei rund 2 bis 2,50 Euro.

(dpa/kst)