Astronomen finden Glitzerstern
London (dpa) - Einen besonders glitzernden Stern haben Astronomen an der Grenze der Sternbilder Steinbock und Wassermann entdeckt. Die alternde Sonne mit der Katalognummer LS IV-14 116 ist auffallend reich an Zirkonium, das auch in falschen Diamanten vorkommt.
Das berichten die Forscher um Simon Jeffrey vom nordirischen Armagh-Observatorium im Fachblatt „Monthly Notices of the Royal Astronomical Society“ (MNRAS). Die Astronomen gehen davon aus, dass sich das Zirkonium als funkelnde Wolkenschicht um den Stern gelegt hat.
Die Wissenschaftler untersuchen eine spezielle Gruppe alter Sterne, sogenannte heliumreiche heiße Unterzwerge. Auf den ersten Blick wirkte die ferne Sonne nicht ungewöhnlicher als andere schwach leuchtende blaue Sterne, berichtet das Team. Mit einem Spektrographen analysierten die Forscher die chemische Zusammensetzung der Sternatmosphäre. Diese lässt sich an charakteristischen Spektrallinien ablesen, die jedem Element eigen sind.
Die Analyse ergab, dass der alte Stern rund zehntausendmal soviel Zirkonium besitzt wie unsere Sonne. Ein so hoher Zirkonium-Gehalt sei noch bei keinem Stern gemessen worden, betonen die Forscher. Auch die Metalle Strontium, Germanium und Yttrium sind dort tausendfach häufiger. Vermutlich seien diese Metalle jedoch nur in den Außenschichten des Sterns so reichhaltig vorhanden.
Die Wolken enthalten rund vier Milliarden Tonnen Zirkonium, schätzen die Forscher. Das sei etwa das 4000-fache der irdischen Jahresproduktion, die vor allem zu technischen Zwecken verwendet wird. Die Zirkonium-Wolken dürften dem Stern eine schillernde Erscheinung verleihen, nehmen die Forscher an. Direkt beobachten lässt sich das allerdings nicht - dafür ist die alte Sonne mit 2000 Lichtjahren zu weit entfernt.