Mögliches Giga-Projekt Bericht schlägt größeren Teilchenbeschleuniger am Cern vor

Genf · Der bisherige Teilchenbeschleuniger am Cern kommt in die Jahre. Ein Nachfolger muss her. Ein Bericht enthüllt nun Einzelheiten über eine wesentlich größere mögliche Anlage.

Das letzte Element des Atlas-Experiments wird am CERN bei Genf hinabgelassen.

Foto: Martial Trezzini/EPA/KEYSTONE FILE/dpa

Der stärkste Teilchenbeschleuniger der Welt im schweizerisch-französischen Grenzgebiet könnte möglicherweise von einer wesentlich größeren Anlage abgelöst werden. In einer Machbarkeitsstudie schlägt ein internationales Team von Fachleuten einen Ersatz für den aktuell 27 Kilometer langen Ring der Europäischen Organisation für Kernforschung (Cern) vor: Dieser Beschleuniger hätte einen 91 Kilometer langen Tunnel in etwa 200 Metern Tiefe.

In diesem Future Circular Collider (FCC), für den in einer ersten Ausbaustufe rund 16 Milliarden Euro veranschlagt werden, würden ab den 2040er Jahren Elektronen und Positronen auf Kollisionskurs gebracht. Der FCC wäre wesentlich leistungsfähiger als der Teilchenbeschleuniger Large Hadron Collider (LHC) am Cern, mit dem etwa das Higgs-Teilchen entdeckt wurde. Später könnte ein Protonen-Beschleuniger folgen, heißt es in dem Bericht zur Machbarkeit eines solchen Projekts.

Aktuelle Anlage braucht Nachfolger

Mit dem LHC und einem etwaigen Nachfolgeprojekt wollen Physiker elementare Fragen zur Entstehung des Universums klären. Zur Machbarkeitsstudie haben im Auftrag des Cern und seiner internationalen Partner Hunderte von Wissenschaftlern in jahrelanger Arbeit beigetragen. Für das Projekt seien etwa 100 Szenarien entwickelt und analysiert worden, hieß es.

Nun sollen unabhängige Gremien den Bericht prüfen, bevor der Rat des Cern sich voraussichtlich im kommenden November damit beschäftigen wird. Eine endgültige Entscheidung darüber, ob die Anlage wirklich gebaut wird, dürfte um das Jahr 2028 fallen.

© dpa-infocom, dpa:250401-930-420276/1

(dpa)