Chinas „Jadehase“ auf Mond wiederbelebt
Peking (dpa) - Chinas Mondfahrzeug „Jadehase“ hat trotz mechanischer Probleme die jüngste Mondnacht überstanden. Der Rover sei in der Lage, Signale zu empfangen, berichtete der Sprecher des chinesischen Mondprogramms, Pei Zhaoyu.
Zuvor war befürchtet worden, dass der „Jadehase“ (Yutu) bei den extremen Temperaturen auf dem Erdtrabanten „erfroren“ sein könnte.
„Der „Jadehase“ ist wieder zu Leben erweckt worden“, sagte der Sprecher nach der 14-tägigen Mondnacht, in der kein Sonnenlicht den Rover über seine Solarpanelen mit Strom versorgt hatte. Bevor das Mondfahrzeug am 25. Januar für eine zweite Mondnacht vorübergehend stillgelegt worden war, hatte es technische „Abnormalitäten“ gezeigt, mit der seine weitere Mission zu scheitern droht.
„Jetzt, wo der Rover weiter lebt, besteht eine Chance, dass er gerettet werden kann“, sagte Pei Zhaoyu laut amtlicher Nachrichtenagentur Xinhua. Experten arbeiteten daran, die Ursache des mechanischen Versagens herauszufinden. Der sechsrädrige „Jadehase“ sollte eigentlich drei Monate lang die Oberfläche des Mondes erkunden.
In einer Mondnacht fallen die Temperaturen auf 180 Grad unter Null, weil keine Sonne auf die dann abgewandte Seite des Mondes fällt. Die erste Mondnacht zwischen dem 26. Dezember und 11. Januar verlief problemlos. Welches mechanische Problem an dem Rover aufgetreten ist, wurde bislang nicht mitgeteilt.
Die Raumsonde „Chang'e 3“ war am 15. Dezember auf dem Erdtrabanten gelandet und hatte das Mondfahrzeug ausgesetzt. Damit wurde China nach den USA und der Sowjetunion erst die dritte Nation der Erde, die eine Mondlandung unternommen hat. Das Raumschiff ist nach einer Fee benannt, die einer alten chinesischen Legende zufolge auf dem Mond lebt. Dort leistet ihr demnach ein „Jadehase“ Gesellschaft, der dem Mondfahrzeug den Namen gab.
Die erste Mondlandung ist ein Prestigeobjekt für die kommunistische Führung in Peking. Chinas Staatsmedien scheinen das Milliardenvolk allerdings schon auf ein mögliches Scheitern des Mondfahrzeuges vorzubereiten. So wird darauf verwiesen, dass ein Fehlschlag mit Raumsonden in der Vergangenheit „nicht selten“ gewesen sei. Als ein Beispiel wird das Versagen der amerikanischen Sonde „Ranger 4“ im April 1962 verwiesen.