Diabetes-Therapie der Zukunft: Kapsel setzt Insulin frei

Berlin (dpa) - Angeborener Diabetes könnte nach Ansicht von Dresdner Forschern bei bestimmten Patientengruppen in Zukunft leichter therapierbar sein. Sie entwickeln einen Behälter in der Größe eines Herzschrittmachers, der unter der Haut von Patienten Insulin produzieren soll.

„Für die Therapie kommen etwa zehn Prozent der Typ-1-Diabetiker infrage“, sagte Stefan R. Bornstein vom Universitätsklinikum der TU Dresden kurz vor einem Kongress der Deutschen Diabetes Gesellschaft in Leipzig. Viele von ihnen kommen schlecht mit der Zufuhr von Insulin durch Pumpen zurecht.

Bislang transplantieren Ärzte in solchen Fällen Bauchspeicheldrüsen oder Insulin produzierende Zellen aus Spenderorganen. Alternativen würden wegen mangelnder Organe und möglicher Abstoßungsreaktionen entwickelt, sagte Bornstein. „Der Empfänger der Kapsel bräuchte keine Immunsuppressiva mehr einzunehmen“, sagte Bornstein. Am Menschen könne die neue Therapie in zwei bis drei Jahren erprobt werden.

Gegenwärtig sind in Deutschland etwa 300 000 Menschen an angeborener Diabetes (Diabetes Typ 1) erkrankt. Sie leiden an einem ständigen Mangel des Hormons Insulin.