Die Ig-Nobelpreise 2011

Cambridge (dpa) - Die Ig-Nobelpreise (von engl. ignoble: schändlich, unwürdig) werden für Forschungen vergeben, die „uns zum Lachen, dann zum Denken bringen“. Die Jury der Zeitschrift „Annals of Improbable Research“ sucht die Preisträger aus.

Sie werden auf einer regelmäßig ausverkauften Veranstaltung im Sanders Theatre der renommierten amerikanischen Harvard-Universität in Cambridge geehrt. Die jeweils zehn Kategorien der Preise ändern sich leicht von Jahr zu Jahr und richten sich nach den jeweils prämierten Forschungen.

Die Preisträger 2011 (in alphabetischer Reihenfolge der Kategorien):

Biologie: Darryl Gwynne (Kanada, Australien, USA) und David Rentz (Australien, USA) für die Anziehungskraft von Bierflaschen auf bestimmte australische Käfer.

Chemie: Makoto Imai, Naoki Urushihata, Hideki Tanemura, Yukinobu Tajima, Hideaki Goto, Koichiro Mizoguchi and Junichi Murakami (Japan), für Untersuchungen der idealen Dichte zerstäubten Wasabis als Weckmittel und seiner Anwendung bei Feueralarm.

Frieden: Arturas Zuokas, Bürgermeister von Vilnius (Litauen) für die Bekämpfung des Parksünderproblems mit Hilfe eines Panzers.

Literatur: John Perry (USA), für seine Theorie der „Strukturierten Zögerlichkeit“. Er beschrieb, wie man Dinge auf die lange Bank schiebt und sie dennoch getan werden.

Mathematik: Dorothy Martin, Pat Robertson, Elizabeth Clare Prophet USA), Lee Jang Rim (Südkorea), Credonia Mwerinde (Uganda), und Harold Camping (USA) - jeweils für die Berechnung des Endes der Welt

Medizin: Mirjam Tuk, Debra Trampe (Niederlande), Luk Warlop (Belgien), Matthew Lewis, Peter Snyder and Robert Feldman (USA), Robert Pietrzak, David Darby, und Paul Maruff (Australien) für die Untersuchung von Entscheidungen unter dem Einfluss massiven Harndrangs.

Physik: Philippe Perrin, Cyril Perrot, Dominique Deviterne und Bruno Ragaru (Frankreich), Herman Kingma (Niederlande), für die Frage, warum Diskuswerfern eher schwindelig wird als Hammerwerfern.

Physiologie: Anna Wilkinson (Großbritannien, Natalie Sebanz (Niederlande), Isabella Mandl und Ludwig Huber (Österreich) für ihre Studie, die zeigt, dass Gähnen bei Rotfußschildkröten nicht ansteckend wirkt.

Psychologie: Karl Halvor Teigen (Norwegen) für die Frage nach dem Seufzen im Alltagsleben. Er beschrieb Seufzer als emotionale Signale und als Reaktionen auf schwierige Aufgaben.

Öffentliche Sicherheit: John Senders (Kanada), für die Untersuchung der Fahrfähigkeiten eines Autofahrers, dem wiederholt eine Klappe die Sicht versperrt