Drei Raumfahrer gelangen mit Verzögerung zur ISS

Baikonur (dpa) - Mit fast zweimonatiger Verspätung sind drei Raumfahrer auf der Internationalen Raumstation ISS eingetroffen.

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Eine Sojus-Kapsel mit dem Russen Oleg Kononenko, dem US-Amerikaner Kjell Lindgren und dem Japaner Kimiya Yui dockte am frühen Morgen am Außenposten der Menschheit gut 400 Kilometer über der Erde an, wie die US-Raumfahrtbehörde Nasa mitteilte. Grund für die Verzögerung war eine Pannenserie in der Raumfahrt, und auch diesmal gab es ein Problem: Der linke Sonnenkollektor der Sojus-Kapsel öffnete sich nicht planmäßig während des Fluges.

Die Sicherheit sei dadurch aber nicht gefährdet gewesen, berichtete die russische Raumfahrtbehörde Roskosmos. Später teilte sie mit, der Sonnenkollektor habe sich schließlich beim Andockmanöver geöffnet. „Sonnenkollektoren gehen manchmal nicht auf, weil da eine Mechanik dahintersteckt“, sagte der ehemalige Raumfahrer Ulrich Walter, Professor an der Technischen Universität München, dem Sender n-tv. „Wir kennen das von zu Hause, Mechanik ist immer unzuverlässig und so ist es auch bei Sonnenkollektoren. Aber das ist kein Problem gewesen.“

Der bemannte Start vom Kosmodrom Baikonur in der kasachischen Steppe war ursprünglich für den 26. Mai geplant gewesen. Wegen des Absturzes eines Frachters vom Typ Progress Ende April war der Flug aber verschoben worden. Auch die zunächst für Mitte Mai geplante Rückkehr von drei Besatzungsmitgliedern der ISS verzögerte sich deswegen. Zuletzt war Ende Juni ein US-Raumfrachter vom Typ Dragon mit Nachschub für die ISS abgestürzt.

Die drei Raumfahrer waren gut sechs Stunden vor dem Andockmanöver mit der Raumkapsel „Sojus TMA-17M“ vom Weltraumbahnhof Baikonur gestartet. „Das Andockmanöver lief im automatischen Modus ab“, berichtete Roskosmos. Als sich eine Stunde nach der Ankunft die Luke zur ISS öffnete, schwebte der Russe Kononenko als erster in seinen neuen Dienstposten im All, wie die Nasa auf Fotos im Kurznachrichtendienst Twitter dokumentierte.

Kononenko, Lindgren und Yui sollen für 163 Tage im All bleiben. Sie verstärken auf der ISS die russischen Kosmonauten Gennadi Padalka und Michail Kornijenko sowie den US-Astronauten Scott Kelly.