Falke im Windkanal als Vorbild für Mini-Flieger

Neubiberg (dpa) - Ein Falke als Vorbild für kleine Flugobjekte: Die Universität der Bundeswehr in Neubiberg bei München will Mini-Flieger entwickeln, die zum Beispiel nach einem Hauseinsturz durch die Trümmer fliegen und so bei der Suche nach Vermissten helfen können.

Modell stehen soll dafür ein Falke.

„Ein Falke bewegt sich meisterhaft in der Luft, selbst auf engstem Raum startet, fliegt und landet er ohne Probleme“, hieß es in einer Mitteilung der Universität vom Freitag.

Um seine Bewegungen genauestens zu studieren, hat ein Forscherteam um Professor Christian Kähler von der Fakultät für Luft- und Raumfahrttechnik den Vogel in einen Windkanal gesteckt und ihn dort fliegen lassen. Hochgeschwindigkeitskameras nahmen mit bis zu 6000 Fotos pro Sekunde jede noch so kleine Bewegung auf. Die Ergebnisse sollen jetzt als Grundlage für die Entwicklung der Mini-Flieger dienen. Die Wissenschaftler sprechen von „Mikro-Flugobjekten“.

„Diese Flugobjekte werden noch beweglicher sein als Drohnen und flexibler einsetzbar“, sagte Hochschulsprecher Michael Brauns. „Sie können dann auf ihre Umwelt reagieren und zum Beispiel in der Nähe von Atomreaktoren eingesetzt werden - auch bei einem Katastrophenfall wie in Fukushima.“ Auch bei einem Grubenunglück wie im vergangenen Jahr in Chile könnten die kleinen Objekte zum Einsatz kommen und durch enge Schächte in die Tiefe gelangen, um von dort Bilder an die Oberfläche zu liefern.