Galileo-Fehlstart: Eingefrorener Treibstoff war der Grund

Paris (dpa) - Eingefrorener Treibstoff in der Trägerrakete hat den spektakulären Fehlstart zweier Satelliten des geplanten europäischen Navigationssystems Galileo Ende August verursacht.

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Eine Kommission unabhängiger Experten ermittelte, dass die Treibstoffversorgung der Fregat-Oberstufe durch das Vereisen kurz unterbrochen war und die Rakete die beiden Satelliten deshalb in eine falsche Umlaufbahn brachte.

Stéphane Israël, Chef der Raketenbetreibergesellschaft Arianespace, geht laut einer Mitteilung vom Mittwoch davon aus, nach einer raschen Behebung des Fehlers schon im Dezember wieder eine Sojus vom Raumfahrtzentrum Französisch-Guyana starten zu können.

Die Versorgungspanne in der Fregat-Oberstufe mit dem chemischen Treibstoffgemisch Hydrazin geht nach Einschätzung der Fachleute auf ein Rohrproblem zurück. Das Hydrazin zirkulierte zu nahe an einem Rohr mit sehr kaltem Helium, so dass es vereisen konnte. Diese Schwachstelle soll rasch von russischer Seite behoben werden.

„Die Lösung dieses Problems wird die Zuverlässigkeit der Fregat sichern, die zuvor immerhin 45 erfolgreiche Starts hintereinander gehabt hat“, sagte Israël. Welche Nutzlast die Sojus bei ihrem nächsten Start von Französisch-Guyana aus haben wird, ist noch offen. Es könnten wie geplant zwei neue Galileo-Satelliten in den Weltraum gebracht werden. Die beiden gescheiterten Raumflugkörper wurden in eine zu niedrige Umlaufbahn ausgesetzt und sind somit für die Galileo-Mission nicht einsetzbar.

Das globale Navigationssystem macht schon seit längerem Probleme. Das Prestigeobjekt sollte bereits 2008 an den Start gehen. Wegen Streit unter den Partnerländern gab es dann aber immer wieder Verzögerungen.