Kommunikation bei Reptilien Gecko ruft gegen simulierten Straßenlärm an
Seewiesen (dpa) - Geckos können ihre Rufe an die Geräusche ihrer Umgebung anpassen. Wissenschaftler vom Max-Planck-Institut für Ornithologie im oberbayerischen Seewiesen fanden beim Tokeh, einem nachtaktiven Gecko aus Asien, heraus, dass die Dauer seiner Rufe in lauter Umgebung zunimmt.
Sehr wahrscheinlich seien auch andere vokal kommunizierende Reptilien in der Lage, ihre Rufe flexibel anzupassen, hieß es vom Institut.
Die Forscher hatten den Geckos Lärm vorgespielt, der ungefähr dem Geräuschpegel einer belebten Straße entsprach. Die Lautstärke ihrer Rufe habe sich dadurch zwar nicht geändert, die Tiere produzierten aber mehr lautere Silbenanteile als in ruhiger Umgebung, stellten die Wissenschaftler fest.
Zum ersten Mal sei damit bei einem Reptil gezeigt worden, dass es seine Rufe anpassen kann, wie es bisher nur von den komplexen Kommunikationssystemen von Vögeln und Säugetieren bekannt war, hieß es vom Institut. Die Anpassungsfähigkeit entstand vermutlich aus der Notwendigkeit heraus, beim Kommunizieren gehört zu werden, folgern die Forscher. Der namensgebende Ruf des Tokehs hat zwei wichtige Funktionen: die Verteidigung des Reviers gegen Rivalen und das Anlocken von Weibchen. Nur die Männchen erzeugen Ruffolgen, Weibchen und Jungtiere geben lediglich Quäklaute von sich.
Tokehs (Gekko gecko) sind ursprünglich Bewohner des Regenwaldes, inzwischen leben viele der Tiere aber auch an oder in Häusern. Als Insektenfresser sind sie oft gerngesehene Gäste. Touristen allerdings erschrecken sich gerne mal, wenn sie zum ersten Mal von einem laut rufenden Tokeh in ihrer Unterkunft geweckt werden.