Dunkelziffer der Infizierten Bisher größte Studie zu Corona-Infektionen beginnt - Erste Ergebnisse schnell erwartet

München · In 3000 zufällig ausgewählten Haushalten sollen in der bisher größten Studie zum Coronavirus Erkenntnisse über das Problem der Dunkelziffer von Infizierten gesammelt werden.

Michael Hoelscher (l-r), Leiter der Abteilung für Infektions- und Tropenmedizin, Bernd Sibler, Staatsminister für Wissenschaft und Kunst, Markus Söder, Ministerpräsident von Bayern, und Ulrike Protzer, Professorin an der TU München

Foto: dpa/Peter Kneffel

In München beginnt am Sonntag die bisher größte Studie zur Verbreitung des Coronavirus in Deutschland.

Eine Gruppe von Forschern soll etwa 3000 zufällig ausgewählte Haushalte aufsuchen, um dort Tests vorzunehmen und nähere Erkenntnisse zur Ausbreitung des Virus zu erhalten, wie Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) am Freitag in München zusammen mit den beteiligten Forschern ankündigte. Die Untersuchung sei vergleichbar, aber größer als eine im nordrhein-westfälischen Landkreis Heinsberg laufende Studie.

Söder sagte, es sei "ein Projekt, das in wenigen Tagen erste Ergebnisse liefern wird, aber auf ein Jahr angelegt ist." Michael Hölscher, Direktor des Tropeninstituts an der Ludwig-Maximilians-Universität München, verwies auf die große Dunkelziffer bei den Infizierten. Diese solle mit Hilfe der Studie aufgeklärt werden.

Da derzeit auch viele Betrüger rund um das Coronavirus aktiv sind, werden die Forscher bei den Hausbesuchen jeweils von einem Beamten der Münchner Polizei begleitet. Das soll erkennbar machen, dass die Forscher keine Betrüger sind.

Derweil sagte Söder, dass die Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus zu wirken beginnen. "Die Kurve flacht leicht ab", es sei ein positiver Trend bei den Verdopplungszahlen der Infizierten zu erkennen. Es gebe keinen Grund zur Entwarnung. "Durchhalten lohnt sich aber."

(AFP)