„Hubble“ findet weiteren Neptun-Mond

Washington/Baltimore (dpa) - Die Sonde „Voyager 2“ ist daran vorbeigerauscht. Das Weltraumteleskop „Hubble“ hat ihn nun erspäht: Einen winzigen Neptun-Mond.

Der Mini-Trabant hat nur geschätzte 20 Kilometer Durchmesser und war selbst der Raumsonde „Voyager 2“ bei ihrem Besuch am Neptun 1989 entgangen, wie die US-Raumfahrtbehörde Nasa mitteilte.

Es handelt sich um den 14. und zugleich kleinsten bekannten Mond des Neptun, er bekam die Nummer S/2004 N 1. Der winzige Trabant umkreist den blauen Gasplaneten in einer Entfernung von rund 100 000 Kilometern einmal in 23 Stunden, wie Entdecker Mark Showalter vom Seti-Institut (Search for Extra-Terrestial Intelligence; Suche nach außerirdischer Intelligenz) im kalifornischen Mountain View errechnet hat.

Showalter hatte den Mini-Mond erspäht, als er das Ringsystem des äußersten Planeten unseres Sonnensystems mit Hilfe von „Hubble“ untersuchte. Wie der majestätische Saturn besitzt auch Neptun Ringe, die jedoch viel kleiner und unauffälliger sind. Showalter bemerkte, dass auf mehr als 150 „Hubble“-Archivaufnahmen von Neptun und seinem Ringsystem ein schwacher Lichtfleck schimmerte. Dieser Fleck, nach Nasa-Angaben rund 100 Millionen mal schwächer als der schwächste mit bloßem Auge erkennbare Stern, entpuppte sich als winziger Trabant.

Mit seinen nun 14 Monden belegt Neptun in unserem Sonnensystem einen mittleren Platz. Der Planet mit den meisten Trabanten ist der Gasriese Jupiter. Bei ihm haben Astronomen bislang mindestens 67 Monde entdeckt. Saturn besitzt mindestens 62 Trabanten und Uranus mindestens 27.