Hund ordnet mehr als 1000 Gegenstände nach Namen
New York (dpa) - Im Kinohit „Ein Schweinchen namens Babe“ ließ man einen Border-Collie sprechen - Hundedame „Chaser“ kann in der Realität sogar stumm beeindrucken: Die Border-Collie-Hündin kann nach Angaben zweier US-Forscher über 1000 Gegenständen Namen zuordnen und sie auf Kommando bringen.
Und dabei sei sie noch nicht einmal am Limit ihrer Fähigkeiten, schreiben John Pilley und Alliston Reid im Fachjournal „Behavioural Processes“. Zudem hätten Tests gezeigt, dass die Hündin die Namen der Gegenstände tatsächlich als Wörter auseinanderhalte und nicht einfach als Kommandos.
„Chaser“ kann nach Angaben der Wissenschaftler vom Wofford College aus Spartanburg in South Carolina 1022 Objekte unterscheiden. Auf Kommando bringt die Border-Collie-Hündin sie. Die beiden Forscher hätten nach drei Jahren Training nicht etwa aufgehört, weil der Hund nicht mehr lernen könne, sondern weil ihnen selbst die Zeit fehle.
Die bislang offene Frage, ob der Hund die Namen der Gegenstände nicht etwa als Kommandos sieht und sie damit austauschbar sind, habe mit einem Experiment geklärt werden können. Dabei seien die Namen mit unterschiedlichen Befehlen verbunden worden. „Chaser“ („Jäger“) habe nach den Wortkombinationen die Kommandos richtig ausgeführt - mit dem jeweils dazu geforderten Gegenstand.
Die Forscher gingen noch weiter und ließen den Hund übergeordnete Begriffe lernen. So verstehe „Chaser“ nicht nur den Oberbegriff „Spielsachen“ für alle ihr bekannten Dinge, sondern auch Unterkategorien wie „Ball“ oder „Frisbee“. Insgesamt habe sie Objekten so bis zu drei verschiedene Begriffe zugeordnet.
Und die Forscher brachten dem Hund sogar neue Namen mit der Ausschlussmethode bei: Hörte er einen unbekannten Namen und fand viele vertraute und einen neuen Gegenstand vor, so brachte er den neuen. Dabei sei der Hund zwar an seine Grenzen gestoßen, aber das gelte zum Beispiel auch bei Kindern.
Schon 1999 sorgte in Deutschland der Border-Collie „Rico“ für Aufsehen. Der damals fünf Jahre alte Hund zeigte in „Wetten dass...?“, dass er Dutzende Gegenstände auseinanderhalten und auf Befehl bringen konnte. Allerdings waren es damals nur 77 Dinge, später sollen es fast 300 gewesen sein.