Klimawandel heizt Plankton ein
Wimereux (dpa) - Dem Kalk bildenden Plankton im Nordatlantik machen steigende Wassertemperaturen zu schaffen - und zwar stärker als die Versauerung des Meerwassers. Das berichten internationale Wissenschaftler in der Fachzeitschrift „Nature Climate Change“.
„Zwischen 1960 und 2009 ist die durchschnittliche Wassertemperatur im Nordatlantischen Ozean um ein halbes Grad Celsius gestiegen, in der Nordsee sogar um ein Grad Celsius“, sagte Hauptautor Gregory Beaugrand von der französischen Université Lille 1 der dpa. „Die Meerestemperatur ist jetzt die größte vom Klimawandel ausgehende Gefahr, der verkalkendes Plankton im Nordost-Atlantik ausgesetzt sind“, heißt es in der Untersuchung.
Bislang waren Klima- und Meeresforscher davon ausgegangen, dass die Versauerung der Weltmeere infolge des Klimawandels die größte Gefahr für verkalkendes Plankton ist.
Plankton sind kleine Lebewesen, die im Wasser schweben. Als kalzifizierend wird es bezeichnet, wenn es beispielsweise für sein Gehäuse Kalk bildet. Für ihre Studie nutzten die Forscher den „Continuous Plankton Recorder“ - eine Datenbank, für die seit 1946 regelmäßig Plankton im Nordatlantik und in der Nordsee eingesammelt wird.