König Richard III. hatte einige lebensgefährliche Verletzungen
Leicester (dpa) - Englands König Richard III. hat vor seinem Tod auf dem Schlachtfeld gleich mehrere lebensgefährliche Verletzungen erlitten. Am 22. August 1485 verwundeten seine Feinde ihn zweimal schwer am Kopf und einmal an der Hüfte.
Das fanden Wissenschaftler der Universität Leicester heraus, die das Skelett des Monarchen gerichtsmedizinisch untersucht hatten. Jede dieser drei Wunden sei schwer genug gewesen, um Richard III. verhältnismäßig schnell zu töten, schreiben die Forscher im britischen Fachmagazin „The Lancet“.
Insgesamt finden sich an dem Skelett, das Archäologen vor einiger Zeit unter einem Parkplatz in Leicester gefunden haben, elf Verletzungen, davon neun am Kopf. Die Wissenschaftler schließen daraus, dass er in der Schlacht bei Bosworth Field seinen Helm ausgezogen oder im Kampf verloren haben könnte. Richard III. war der letzte englische Monarch, der auf dem Schlachtfeld starb.
„Richards Verletzungen bilden einen langgezogenen Angriff ab oder eine Attacke von mehreren Angreifern mit Waffen des späten Mittelalters“, erklärt Studienautorin Sarah Hainsworth. Da der König keine Abwehrwunden an den Armen zeigte, habe er vermutlich eine Rüstung getragen. Die schwere Verletzung an der Hüfte könnte ihm auch erst nach seinem Tod zugefügt worden sein, da die zu seiner Zeit üblichen Rüstungen ihn eigentlich davor geschützt hätten. Richard III. starb den Forschern zufolge vermutlich, nachdem er vom Pferd gestiegen war, weil es in Schlamm stecken geblieben sei.