„Kometenjäger“ Brian Marsden ist tot
New York (dpa) - Brian Marsden, einer der bedeutendsten Astronomen unserer Zeit, ist tot. Er starb nach Angaben von US-Medien im Alter von 73 Jahren. Marsden hatte sich vor allem als Sternen- und Kometenentdecker einen Namen gemacht.
Er starb bereits am vergangenen Donnerstag in Burlington (US-Bundesstaat Massachusetts) an einer Knochenmarkserkrankung. Der Astronom hatte sich unter anderem für die Herabstufung des Planeten Pluto zum Zwergplaneten eingesetzt.
Der „Kometenjäger“ war mehr als 30 Jahre Leiter des Central Bureau for Astronomical Telegrams. Das Büro ist Teil der Internationalen Astronomischen Union und quasi eine Meldestelle für astronomische Entdeckungen. Er sammelte Tausende Informationen von Instituten und Raumfahrtbehörden, aber auch kleinen Sternwarten und Hobbyastronomen.
Der im britischen Cambridge geborene Forscher war mehrfach für seine Leistungen geehrt worden. So hatte er auch einige Kometen wiedergefunden, die wegen ihrer Bahnabweichungen als kaum berechenbar gelten. So warteten Astronomen 1981 vergebens auf den 1862 entdeckten Kometen Swift-Tuttle. Marsden sagte, zur Skepsis der Fachwelt, die Wiederkehr des Kometen für 1992 voraus - was prompt eintrat.
Marsden kämpfte lange darum, dem 1930 entdeckten Pluto den Status als Planeten abzuerkennen. Schließlich habe dieser keine planetenähnliche Bahn und sei dazu noch zu klein - kleiner als etwa der Himmelskörper Eris, der nach seiner Entdeckung 2005 schon als zehnter Planet des Sonnensystems bezeichnet wurde. Die Internationale Astronomische Union einigte sich 2006 schließlich darauf, die Klasse der Zwergplaneten zu schaffen, zu der nun Eris und Pluto gehören.