Kuh rülpst bei Maisfutter etwas weniger Methan
Kleve (dpa) - Kühe haben einen etwas geringeren Schadstoffausstoß, wenn sie vor allem Mais fressen anstatt Gras. Das ergab ein Versuch der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen. Kühe rülpsten dann weniger klimaschädliches Methan, teilte die Kammer im niederrheinischen Kleve mit.
Forscher untersuchten in einem Versuchsbetrieb am Niederrhein, wie sich die Futter-Zusammensetzung auf die Schadstoffmenge auswirkt. Eine Tendenz sei ersichtlich, aber die Ergebnisse ließen keine generelle Empfehlung für die Maisfütterung zu, sagte Projektleiter Sebastian Hoppe. Das Treibhausgas Methan ist etwa 25 Mal klimaschädlicher als Kohlendioxid.
Bei dem Fütterungsversuch über 120 Tage erhielten zwei Gruppen von Kühen in abgetrennten Ställen unterschiedliche Futtermischungen: Die 48 Kühe, die in der Hauptsache Mais fraßen, gaben im Schnitt 340 Gramm Methan pro Tier und Tag ab. Bei der zweiten Gruppe, die hauptsächlich Gras bekam, lag der Wert bei 360 Gramm. Methan entsteht beim Verdauungsvorgang von Wiederkäuern.
Wie sich die Änderung von Mengen, Mischungen oder Qualität auswirkten, könne man nicht sagen, sagte Hoppe. „Man müsste sich den einzelnen Betrieb angucken, ob da Optimierungsmöglichkeiten sind.“ Außerdem binde Grünland sehr gut Kohlendioxid. Das müsse noch in die gesamte Umweltbilanz mit einfließen.
In einem weiteren Ansatz prüfen die Wissenschaftler, ob die Zugabe von pflanzlichem Gerbstoff Tannin eine Auswirkung auf die Verdauung und damit auf den Methanausstoß hat. Die Versuche seien noch in der Auswertung. Aber tendenziell könnte der Methanwert etwas gesenkt werden, sagte Hoppe. Man stoße aber bei den Kühen schnell an den Grenzen der Verträglichkeit.
Nach Angaben des Umweltbundesamtes stammten 2011 über 50 Prozent der Methan-Emissionen in Deutschland aus der Landwirtschaft.