Nasa meldet schwere Probleme mit Weltraumteleskop „Kepler“
Washington (dpa) - Auf der Suche nach einer „zweiten Erde“ deutet sich für die US-Raumfahrtbehörde Nasa ein herber Rückschlag an. Das hochgelobte Weltraumteleskop „Kepler“ kann sich nicht mehr richtig auf seine Ziele ausrichten.
Die Reparaturchancen sind ungewiss.
Ein unentbehrliches technisches Teil zur präzisen Ausrichtung der Sonde auf ihre Ziele weise einen Defekt auf, teilte die Nasa mit. Die Mission sei gefährdet. „Kepler“ ist laut space.com derzeit 64 Millionen Kilometer von der Erde entfernt.
Das Problem sei nach einer Serie von Tests entdeckt worden. Konkret funktioniere ein weiteres der vier sogenannten Drallräder nicht mehr, die das Teleskop in Position hielten. Da bereits im vergangenen Sommer ein Rad ausgefallen sei, könne „Kepler“ seine Suche nach einer „zweiten Erde“ zumindest vorerst nicht mehr fortsetzen. „Das ist etwas, womit wir leider schon länger gerechnet haben“, sagt der Nasa-Verantwortliche John Grunsfeld laut space.com.
Die Nasa will jetzt nach Wegen suchen, das Drallrad aus der Ferne zu reparieren oder das Teleskop auf andere Weise funktionstüchtig zu machen. Das Teleskop war im März 2009 auf die Suche nach erdähnlichen Planeten gestartet. Es hat seitdem laut Nasa bereits mehr als 2700 Planetenkandidaten bei anderen Sternen aufgespürt. Es ist auf einen Himmelsausschnitt im Sternbild Schwan gerichtet.
Die Behörde hatte im vergangenen Jahr angekündigt, die Mission bis September 2016 laufen zu lassen. Sie hatte ihre Entscheidung mit der Erfolgsgeschichte begründet. Es sei keine andere Mission in Planung, die eine größere Präzision bei der Planentenerkundung liefern könne, hieß es damals. „Kepler“ habe Erkenntnisse über die sogenannten Exoplaneten und andere astronomische Zusammenhänge revolutioniert.