Russischer Satellit verfehlt geplante Umlaufbahn
Moskau (dpa) - Nach dem Start vom Weltraumbahnhof Baikonur in Kasachstan hat ein russischer Nachrichtensatellit seine geplante Erdumlaufbahn im ersten Anlauf verfehlt. Der Satellit Jamal-402 habe sich aus zunächst ungeklärten Gründen vier Minuten zu früh von der Oberstufe Bris-M getrennt.
Das sagte ein namentlich nicht genannter Mitarbeiter der russischen Raumfahrtbehörde Roskosmos am Sonntag der Agentur Interfax. Die Flugleitzentrale in Moskau versuche nun, den 4,5 Tonnen schweren Himmelskörper mit Hilfe seiner Motoren doch noch in die richtige Position zu bringen.
Die Panne erinnert an den Verlust von zwei Nachrichtensatelliten vor vier Monaten. Im August waren durch einen technischen Defekt in der Oberstufe einer russischen Proton-M-Trägerrakete ein russischer und ein indonesischer Satellit außer Kontrolle geraten.
„Falls die vorzeitige Trennung den Satelliten nicht beschädigt hat, sehen wir eine Chance“, sagte der Experte in Moskau. Allerdings sei bereits klar, dass Jamal-402 auch im Erfolgsfall nicht mehr alle Aufgaben erfüllen könne. Der von französischen und russischen Firmen hergestellte Satellit soll in den nächsten 15 Jahren die Fernseh- und Internetverbindungen in Russland und in Westeuropa verbessern. Jamal-402 war am Vortag mit einer Proton-M-Rakete ins All gestartet.