See-Elefanten müssen wegen Erwärmung tiefer tauchen
Bremerhaven (dpa) - Die globale Erderwärmung treibt nach einer Studie die Südlichen See-Elefanten in tiefere Gewässer.
Das haben Wissenschaftler vom Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung (AWI) in Bremerhaven in einer Untersuchung mit Experten der südafrikanischen Universitäten von Pretoria und Kapstadt herausgefunden. Sie erklären dieses Verhalten damit, dass die Fische wegen der Ozeanerwärmung in größere Tiefen abwandern.
Die Südlichen See-Elefanten von Marion Island, einer Insel im südwestlichen Teil des Indischen Ozeans, können mehr als 2000 Meter tief tauchen. Für die Studie statteten die Forscher nach AWI-Angaben vom Mittwoch 30 Tiere mit Satellitensendern aus, die bei jedem Tauchgang die Tiefe, die Wassertemperatur und den Salzgehalt aufzeichneten. Dabei zeigte sich, dass die See-Elefanten im wärmeren Wasser tiefer tauchen mussten, so dass ihnen weniger Zeit für die Nahrungssuche blieb. Ihre Beobachtungen veröffentlichten die Experten bereits im November im Fachmagazin „Marine Ecology Progress Series“.
„Wir gehen davon aus, dass die Tiere in wärmeren Wassermassen auch weniger Beute machen“, so AWI-Experte Joachim Plötz. Diese These wollen die Forscher mit einer weiteren Untersuchung untermauern. Dafür werden sie im April nach Marion Island reisen, um die Robben mit Sensoren auszustatten, die messen, wann die Tiere ihr Maul öffnen.
Diese Daten sollen auch Aufschluss darüber geben, welche Zonen im Südpolarmeer zu welcher Zeit besonders viel Nahrung bieten. Nach Ansicht der Forscher werden die Südlichen See-Elefanten wegen des Klimawandels künftig auch in der kälteren Antarktis jagen oder noch tiefer tauchen müssen. Doch die Tiere gingen schon heute bei ihren Tauchgängen an ihre Grenzen, erläuterten die Experten. Daher könnte das die Überlebensrate der Robben langfristig verringern.