Sexy Vogelmännchen sind die besseren Ernährer
London (dpa) - Ein attraktiver Vogelmann ist bei der Nahrungssuche pfiffiger als die Konkurrenz. Weibchen wählen ihre Partner also nicht rein nach dem Aussehen, sondern indirekt auch nach den geistigen Fähigkeiten.
Das schließen spanische Forscher aus ihren Versuchen mit Erlenzeisig-Männchen.
Sie belegten, dass findige Ernährer ein bunteres Gefieder haben. Je länger ein gelber Streifen auf den Flügeln war, desto besser schnitten die Vögel in einem Geschicklichkeitstest ab, wie die Forscher in den „Biology Letters“ der britischen Royal Society berichteten.
29 Vögel mussten ihr Können an einem Futterbehälter beweisen. Zahnstocher verhinderten, dass die Körner von allein herausfielen. Die Erlenzeisige (Carduelis spinus) mussten also mindestens eines der Stäbchen entfernen.
Das Team um Fernando Mateos-Gonzalez vom Naturkundemuseum in Barcelona stellte fest, dass die Geschwindigkeit der Problemlösung weder von der Größe der Tiere abhing, noch von ihrer sozialen Stellung, die beim Erlenzeisig an der Größe eines schwarzen Brustflecks zu erkennen ist.
Ausschlaggebend war allein die Länge des markanten gelben Flügelstreifens: Je länger dieser war, desto schneller erkannten die Tiere das Hindernis, lösten die Aufgabe und gelangten ans Futter.
Ursache für die Gelbfärbung der Federn sind Karotinoide, die mit der Nahrung aufgenommen werden. Nach ihren Versuchen schlossen die Forscher: Es komme nicht nur auf die Verfügbarkeit von Karotinoiden an, sondern auch auf die Fähigkeit, an sie ranzukommen.