Sojus-Kapsel mit drei Raumfahrern in Kasachstan gelandet

Scheskasgan (dpa) - Nach 166 Tagen im All sind drei Raumfahrer von der Internationalen Raumstation ISS wohlbehalten in der verschneiten Steppe von Kasachstan gelandet.

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Die russische Sojus-Kapsel mit den Kosmonauten Oleg Kotow und Sergej Rjasanski sowie dem US-Astronauten Michael Hopkins setzte heute um 4.24 Uhr (9.24 Uhr Ortszeit) in der früheren Sowjetrepublik in Zentralasien auf. Auf der ISS in rund 400 Kilometer Höhe über der Erde hatten die Männer seit Ende September gearbeitet. Ende Mai soll der Deutsche Alexander Gerst zum Außenposten der Menschheit starten.

Bei starkem Wind und Frost von minus 13 Grad Celsius landete die fast drei Tonnen schwere Kapsel von Fallschirmen gebremst im Schnee. „Die Crew fühlt sich normal“, sagte ein Arzt am Landeort etwa 147 Kilometer südöstlich der Stadt Scheskasgan. Bei einem spektakulären Außeneinsatz hatten Kotow und Rjasanski im November die Fackel der Olympischen Spiele von Sotschi mit ins All genommen. Sie wurde aber unter anderem aus Sicherheitsgründen während der Mission nicht angezündet.

Nach der Landung mussten die Heimkehrer die erste Zeit auf Klappsesseln verbringen. Ihre Muskeln sind nach fast sechs Monaten in der Schwerelosigkeit geschwächt. „Auch ihr Orientierungssinn ist noch gestört“, sagte der Arzt dem TV-Sender Rossija-24. In Decken gehüllt und mit Tee versorgt, winkte das Trio in die Kameras. Knapp vier Stunden zuvor hatte die Sojus abgedockt. Damit übernahm gleichzeitig der Raumfahrer Koichi Wakata als erster Japaner den Chefposten auf der ISS. Außer ihm arbeiten nun noch der US-Amerikaner Richard Mastracchio und der Russe Michail Tjurin auf der Raumstation.

Am Vortag hatte die Flugleitzentrale die Rückkehr von der ISS zunächst auf diesen Mittwoch verschoben, weil das Wetter in Kasachstan zu schlecht sei für eine Landung. Dann aber entschied sich Moskau kurzfristig, den ursprünglichen Termin doch einzuhalten. Der nächste bemannte Sojus-Start vom Weltraumbahnhof Baikonur in Kasachstan ist für den 26. März geplant. Nach dem Aus für die US-Space-Shuttles ist Russland das einzige Land, das bemannte Flüge zur ISS organisiert.