Studie: Eltern leben länger als Kinderlose

Zwischen Elternschaft und längerer Lebenserwartung besteht ein Zusammenhang. Dabei profitieren Männer mehr als Frauen.

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Paris. Sicher, viele Eltern quält der Schlafmangel der Babyjahre. Und dann wären da die nervigen Quengeleien ihrer Kleinkinder, gefolgt von den Revolten und Launen der Kindheit. Ganz zu schweigen von der Hölle der Pubertät. Dennoch: Elternschaft geht einer am Dienstag veröffentlichten Studie zufolge mit einer längeren Lebenserwartung einher - insbesondere in höherem Alter.

Bis zum Alter von 60 Jahren beträgt der durchschnittliche Zugewinn an Lebenserwartung bei Menschen mit Kindern im Vergleich zu kinderlosen rund zwei Jahre, wie Wissenschaftler in der Fachzeitschrift "Journal of Epidemiology & Community Health" schreiben. Allerdings sind die Gründe vielschichtig, Kinderhaben allein sei es nicht.

Die Forscher untersuchten die Lebenszeit von zwischen 1911 und 1925 in Schweden geborenen Frauen und Männern; insgesamt 1,4 Millionen. Unterschieden wurde zwischen Kinderlosen und Menschen mit Nachwuchs sowie Verheirateten und Unverheirateten. Das Ergebnis lautet: Wer mindestens ein Kind hatte, wies ein niedrigeres Sterberisiko auf, wobei Männer absolut gesehen besser wegkamen als Frauen. "Im Alter von 60 Jahren betrug die Differenz bei der Lebenserwartung zwei Jahre bei Männern und eineinhalb bei Frauen", heißt es in der Studie.

80 Jahre alte Väter konnten demnach noch auf sieben Jahre und acht Monat Lebenszeit hoffen, während kinderlosen Altersgenossen nur noch sieben Jahre blieben. Für gleichaltrige Mütter waren demnach noch neuneinhalb Jahre möglich, während ihren Altersgenossinnen nur noch durchschnittlich acht Jahre und elf Monate blieben.

Eine höhere Lebenserwartung wiesen dabei sowohl verheiratete als auch unverheiratete Menschen mit Kindern auf. Besonders auffällig war die Differenz dagegen bei alten, allein lebenden kinderlosen Männern.

Die Forscher räumten ein, dass die Studie lediglich verschiedene Faktoren in Beziehung zueinander setze. Es lasse sich daraus nicht die Schlussfolgerung ziehen, dass Kinderhaben an sich lebensverlängernd wirke. Es kämen auch andere Faktoren in Frage: So müsse etwa auch in Betracht gezogen werden, dass Eltern möglicherweise von der finanziellen Unterstützung ihrer Kinder im Alter profitierten oder einen insgesamt gesünderen Lebensstil pflegten als Kinderlose.

Ergebnisse früherer Studien, wonach Töchter sich angeblich noch vorteilhafter auf die Lebenserwartung auswirken als Söhne, sahen die Wissenschaftler auch nicht bestätigt. (AFP)