Vorerst wohl kein weiteres Lebenszeichen von „Philae“ im All
Köln (dpa) - Der kleine Landeroboter „Philae“ wird sich in den nächsten Tagen wohl erst mal nicht wieder vom fernen Kometen „Tschuri“ melden.
„Wir rechnen nicht damit“, sagte Manuela Braun vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) am Dienstag in Köln. Es werde wieder einen Kontakt geben. „Aber wann, das wissen wir jetzt nicht“, sagte die Sprecherin.
Nach den ersten Kontakten werde das DLR mit der europäischen Raumfahrtagentur Esa über eine neue Flugbahn der Muttersonde „Rosetta“ nachdenken, um eine bessere Verbindung zu schaffen. Für die anstehenden Experimente sind stabile und längere Verbindungen zum Landeroboter auf dem Brocken im All notwendig.
„Philae“ war im November nach zehnjähriger Reise auf dem Kometen im Schatten gelandet. Er hatte noch einige Daten gesendet und war dann wegen Strommangels in eine Art Winterschlaf gefallen. Da „Tschuri“ auf die Sonne zufliegt, hat „Philae“ neue Energie getankt, ist aufgewacht und hat sich in den letzten Tagen zweimal gemeldet. Der letzte kurze Kontakt war instabil und hatte mit Unterbrechungen 30 Sekunden gedauert. Der erste hatte 85 Sekunden gehalten.
Kometen sind mehrere Milliarden Jahre alt und stammen aus der Anfangszeit unseres Sonnensystems. Sie bestehen aus einer Mischung von Eis, Staub und Gestein und werden daher auch als schmutzige Schneebälle bezeichnet.