Voyager 1 nähert sich Rand des Sonnensystems
Washington (dpa) - Die US-Raumsonde „Voyager 1“ nähert sich 33 Jahre nach ihrem Start dem Rand unseres Sonnensystems. Nie zuvor ist ein von Menschen erbautes Objekt so weit ins All vorgedrungen, teilte die US-Raumfahrtbehörde Nasa mit.
Seit ihrem Start am 5. September 1977 hat die Sonde in atemberaubender Geschwindigkeit bereits 17,4 Milliarden Kilometer zurückgelegt. Wissenschaftler sind beeindruckt vom anhaltenden Erfolg der Mission.
Die Sonde befinde sich jetzt in einem Bereich, in dem kein Sonnenwind mehr messbar sei. Ihre Außeninstrumente zeigten, dass der als Plasma bekannte Strom aus elektrisch geladenen Teilchen zum Stillstand gekommen sei - sich also in der selben Geschwindigkeit bewege wie die „Voyager I“. Für Experten ist die „Windstille“ ein Indiz, dass das Fluggerät nun bald das Sonnensystem ganz verlasse.
Die Raumsonde hatte 1979 den Planeten Jupiter besucht und ein Jahr später den Saturn. Damals funkte sie die ersten detaillierten Bilder von deren Monden zur Erde. Zusammen mit ihrer Schwester-Sonde „Voyager 2“ machte sie Fotos von allen äußeren Planeten unseres Sonnensystems. „Voyager 2“, die zwei Wochen früher gestartet war aber langsamer fliegt, ist derzeit etwa 14 Milliarden Kilometer von der Erde entfernt.
Im Moment untersucht „Voyager 1“ die sogenannte Heliosheath (zu deutsch etwa: Sonnenumhüllung), den äußeren Bereich des Sonnensystems, in dem der Einfluss des Zentralgestirns schwindet. Bereits im Juni hätten die Bordinstrumente keinen Sonnenwind mehr messen können. Erstmals gebe es verlässliche Daten darüber, dass sich „Voyager 1“ dem Rande nähert, sagten Forscher bei einem Geophysiker- Treffen der American Geophysical Union in San Francisco.
Endgültig verlassen werde die Sonde das Sonnensystem in etwa vier Jahren, wenn sie die als Heliopause bezeichnete Grenze überfliege und in den interstellaren Raum wechsele. Damit sie mindestens so lange und möglichst sogar noch länger durchhält, sind zahlreiche Geräte an Bord mittlerweile abgeschaltet - darunter auch die Kameras.