Minis neben Giganten Wasserläufer gab es schon zu Dino-Zeiten
Frankfurt/Main (dpa) - Schon zu Zeiten der Dinosaurier glitten wohl langbeinige Wasserläufer über die Seen. Darauf weisen zwei in spanischem Bernstein entdeckte neue Wanzenarten hin.
Die Insekten hätten in der Kreidezeit gelebt und seien der bisher älteste bekannte Nachweis dieser Gruppe, teilte das Senckenberg Forschungsinstitut und Naturmuseum am Freitag mit. Die zwei Weibchen und ein Männchen seien in Bernstein aus dem nordspanischen Peñacerrada eingeschlossen.
Weil mehrere Tiere in einem Bernstein eingeschlossen wurden, gehen die Forscher davon aus, dass die Insekten in Gemeinschaften lebten. Die zur Gruppe der Wasserläufer gehörenden Arten bekamen die wissenschaftlichen Namen Glaesivelia pulcherrima und Iberovelia quisquilia. Sie lebten im sogenannten Albium vor 112,9 bis 100,5 Millionen Jahren. Zuvor hätten Funde aus einer Zeit vor 6,5 bis 12,5 Millionen Jahren als die ältesten aus dieser Gruppe gegolten, hieß es.
Ein so gut erhaltener Fund sei wegen der sehr filigranen Gliedmaßen der Insekten sehr selten, erklärten die Forscher. Zudem seien die wasserlebenden Tiere nicht oft in der Nähe harzproduzierender Bäume anzutreffen. Entsprechend gering ist die Chance, sie in Bernstein zu entdecken. Über ihre Analysen mit einem Infrarotmikroskop berichtet das Team um die Senckenberg-Wissenschaftlerin Mónica Solórzano Kraemer im Fachjournal „PeerJ“.